University thesis:
Zugl.: Wien, Univ., Habil.-Schr., 2009
Footnote:
Description:
Mehr als 320 000 Männer aus Ost- und Zentralafrika nahmen unter britischem Oberkommando als Angehörige von Kampfeinheiten, Wachmannschaften und Versorgungstruppen am Zweiten Weltkrieg teil. Der Militärdienst führte etwa die Hälfte von ihnen nach Nordafrika, in die Levante, nach Madagaskar oder Südasien. Zur Legitimation dieser Einsätze und zur Regulierung des soldatischen Verhaltens setzte das britische Militär erstmals propagandistische Mittel in großem Stil ein - neben Funk und Film vor allem Militärzeitungen in afrikanischen Sprachen.
Anhand von Archivquellen untersucht die Studie Propagandastrukturen und die in ihnen wirkenden europäischen und afrikanischen Akteure. Mit einem diskursanalytischen Blick auf die Zeitungen werden Legitimations- und Regulierungsstrategien der Armeeführung und der Kolonialregierungen herausgearbeitet, mit denen die Sichtweisen der afrikanischen Soldaten auf ihren Anteil am Sieg und ihren Platz in der kolonialen Nachkriegsgesellschaft vorstrukturiert werden sollten.