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Veröffentlicht am 30.09.2019
Literaturverzeichnis: Seite 73-74
Description:
Dieser Text stellt ein Programm zur Prävention von Jugenddelinquenz für unbegleitete ausländische Minderjährige in Straßensituationen in Ceuta, Spanien, vor. Das Hauptziel ist es, die Implementation und Ergebnisse des Programms zu evaluieren. Aufgrund seiner geografischen Nähe zu Marokko und seiner zwei Enklaven in Afrika, ist Spanien mit spezifischen Herausforderungen hinsichtlich der Einwanderung konfrontiert. Ceutas geografische und fiskalische Besonderheiten bieten eine durchlässige Grenze und einige der Menschen, die sie täglich überqueren, sind Minderjährige. Aktuell befinden sich etwa 300 unbegleitete ausländische Minderjährige im Aufnahmezentrum unter staatlicher Aufsicht und ungefähr 50 leben in den Straßen von Ceuta, wo ihre Anwesenheit ein Unsicherheitsgefühl bei den Einwohner*innen hervorruft. In diesem Kontext stehen die Kinderschutzbehörden, die für das Wohlergehen jedes unbegleiteten Minderjährigen verantwortlich sind, vor Herausforderungen. In Zusammenarbeit mit der Universität Málaga hat die Stadt Ceuta ein Programm zur Prävention von Jugenddelinquenz unbegleiteter ausländischer Minderjähriger gestartet. Dabei geht es um diejenigen Minderjährigen, die dem Kinderschutzsystem entfliehen und im Hafen von Ceuta „herumlungern“, immer in der Hoffnung, auf illegalem Wege auf die spanische Halbinsel zu kommen. Der vorliegende Text stellt die interne Evaluation der Implementierung und der Ergebnisse des Pionierprogramms vor. Das Programm PREMECE zeigt die wechselnden Realitäten der unbegleiteten ausländischen Minderjährigen und deren große Mobilität bei der Grenzüberquerung; es hilft dabei, bislang für den Kinderschutz unsichtbare Minderjährige aufzuspüren; es mildert Spannungen auf der Straße und senkt das Risiko von Jugenddelinquenz und Viktimisierung.