Description:
Frontmatter -- Inhalt -- Vorwort und Einführung -- Teil I: Zur Epistemologie und Medienarchäologie des Musikvideos -- Musik, Mathematik und Medien -- Zur Musikalität des Visuellen -- Teil II: Pop und Subversion: Gegenkulturelle Prozesse der Aneignung -- Extrem laut und unglaublich erfolgreich -- "Video with a Message" -- Teil III: Sampling, Imitation und Adaption: Zitationspraktiken im Musikvideo zwischen E und U -- Im Wunderland der Avantgarde -- Transmediale Audiovisionen, oder: U+E=Ü -- Notes on Pop -- Michel Gondry und Spike Jonze - Auteurs des Musikvideos -- Teil IV: Neue Dispositive: Mediale Repräsentationen im aktuellen Musikvideo -- Rich posing - queer (non)passing -- Dis-/Kontinuitäten -- Sport im hybriden Medium Musikvideo -- Wer braucht schon Musikdokumentationen, wenn es TikTok und Carpool Karaoke gibt? -- Teil V: Anhang -- Beiträger*innenverzeichnis
Music videos have been shaped by the aesthetics of the audiovisual moving picture genres of the last 100 years. They go far beyond the illustrative and commercial functions of the music videos of the 1980s, taking up avant-garde and current practices of image configuration. This volume inquires into the potential of music videos to posit discourses, reinterpret them in pop culture, and bring about the hybridization of media and cultural formats
Nachdem das aus dem Musikfernsehen bekannte Musikvideo inzwischen eine fast vierzig Jahre dauernde Geschichte vorweist, ist eine zentrale Frage, ob es immer noch gewinnbringend als Produkt einer "Kulturindustrie" lesbar ist. Dieser Band erprobt einen neuen interpretativen Ansatz, der Musikvideos als Produkte eines hybridisierenden, intermedialen und Genregrenzen überschreitenden Diskurses begreift. Während das Musikvideo eine spezifische audiovisuelle Form darstellt, die im Kontext des Musikfernsehens der 1980er erprobt, raffiniert und kommerzialisiert wurde, liegen seine Wurzeln in den audiovisuellen Experimenten von Avantgarde-Künstler*innen des frühen zwanzigsten Jahrhunderts und transportierte damit immer auch ein ästhetisch subversives Moment. Dieses Moment kommt in seiner Fähigkeit zum Ausdruck, sich in bestehende Diskurse einzuklinken, diese zu ästhetisieren und umzudeuten. Das Musikvideo ist zum einen an einer popkulturellen Umdeutung des Alltags beteiligt, zum anderen kommen in ihm häufig wieder Bezüge zu künstlerischen und avantgardistischen Produktionsweisen zum Vorschein, die dadurch popularisiert werden. Diese bisher wenig erforschte Perspektive auf das Musikvideo soll in diesem Band untersucht werden