University thesis:
Dissertation, Goethe-Universität Frankfurt am Main, 2020
Footnote:
Description:
Die weltweite informationelle Vernetzung bedingt eine Gefährdungslage durch Informationsoperationen. Das Völkerrecht ist prädestiniert, deren grenzüberschreitenden Auswirkungen zu reglementieren; wird aber durch die nicht-staatliche Provenienz virtueller Aktivitäten vor Herausforderungen gestellt. Die Autorin untersucht vor diesem Hintergrund das Verhältnis zwischen dem völkerrechtlich etablierten Institut der Staatenverantwortlichkeit für rechtswidrige Handlungen und der Idee einer Staatenhaftung für nicht verbotene gefährliche Aktivitäten. Die Konturen der Staatenhaftung werden dabei vor allem aus dem Umweltrecht, WTO-Recht und Investitionsschutz abgeleitet. Die Erkenntnisse können potenziell in diversen Haftungsregimes zum Tragen kommen.
The necessity for state obligations to compensate transboundary harm becomes particularly evident in the virtual world. International law is predestined to address this issue but faces challenges due to the private character of information operations. Against this background, the author analyses the relationship between the established institute of state responsibility for internationally wrongful acts and the concept of state liability for non-prohibited dangerous activities. The contours of state liability are primarily derived from environmental law, WTO law, and investment protection. It is shown that state liability offers solutions to novel conflict situations. The findings can potentially be applied in various liability regimes.