University thesis:
Dissertation, Tierärztliche Hochschule Hannover, 2021
Footnote:
Zusammenfassungen in deutscher und englischer Sprache
Description:
Um Studierenden der Veterinärmedizin die nötigen Ersttagskompetenzen zu vermitteln, kommen neben den klassischen Lehrformaten wie Vorlesungen oder Übungen auch zunehmend E-Learning-Angebote in der Lehre zum Einsatz. Beispielsweise bieten virtuelle Patienten die Möglichkeit des fallbasierten, computergestützten Lernens in einer sicheren Umgebung. Ein in den 1980er Jahren entwickeltes Konzept zum Prüfen der klinischen Entscheidungsfindung ist der Key-Feature-Ansatz. Dabei werden nur drei bis fünf kritische Punkte abgefragt, die zur Lösung des Falles essentiell sind und deren Missachtung schwerwiegende Folgen für die Patienten haben kann. Ziel dieser Arbeit ist es, das Key-Feature-Format für neurologische virtuelle Patienten in Bezug auf die Akzeptanz, Erfolgsrate und Bearbeitungszeit vergleichend zu den bereits existierenden längeren Lernfällen zu untersuchen. Darüber hinaus sollte ein neues Concept-Mapping-Werkzeug, das Clinical-Reasoning-Tool in CASUS®, für die Tiermedizin erprobt werden. Anhand eines bereits existierenden neurologischen Curriculums wurden zunächst die wichtigsten Lernziele zur neurologischen Untersuchung, neuroanatomischen Lokalisation und zu den wichtigsten Erkrankungen des peripheren und zentralen Nervensystems festgelegt. Anschließend wurden 38 Key-Feature-Fälle mit dem Lern- und Autorensystem CASUS® erstellt. Dabei wurde Material (Videos, Fotos, Schnittbilder, Laborbefunde) von echten Patienten der Klinik für Kleintiere gesammelt und aufbereitet. Zu jedem neu erstellten Fall fand sowohl ein formales und didaktisches als auch ein inhaltliches Review durch Spezialisten und Spezialistinnen statt. In 8 Fällen konnten Studierende das neue Clinical-Reasoning-Tool nutzen und Begriffe zu den Feldern Befunde, Tests, Differentialdiagnosen und Therapie aus einem Dropdown-Menü auswählen, untereinander verknüpfen und die entstandenen Concept Maps abschließend mit denen der Experten und Expertinnen vergleichen. Diesen 8 Fällen wurden weitere 8 Fälle ohne das Clinical-Reasoning-Tool gegenübergestellt, die eine ähnliche Erkrankung und gleiche Fragestellungen beinhalteten. Die neuen Fälle wurden in zwei Wahlpflichtveranstaltungen im Wintersemester 2019/2020 (WP 2) und Sommersemester 2020 (WP 3) als Blended-Learning-Veranstaltungen angeboten. Nach Kursabschluss evaluierten die Studierenden die Fälle anhand eines validierten Fragebogens via LimeSurvey. Kursbegleitend wurde ein Moodle-Kurs eingerichtet, in dem zusätzliche Materialien, wie Veröffentlichungen, weitere Schnittbilder und Befunde oder Videos zum Krankheitsverlauf, verlinkt wurden. Neben den kommunikativen Kanälen in CASUS® ...