• Media type: E-Book
  • Title: "Ja, in Quarantäne war ich auch noch." : Leben und Alltag mit der Corona-Pandemie aus Sicht von Menschen in den Hilfen zur Erziehung (HzE) und den Hilfen für Junge Volljährige (HfJV)
  • Contributor: Rätz, Regina [Author]; Baumann, Annika [Author]; Brattig, Nicole [Author]; Knes-Zierold, Mirjam [Author]; Lipp, Canan [Author]; Wirth, Robert [Author]
  • Published: Berlin: Alice Salomon Hochschule Berlin, 2022
  • Extent: 1 Online-Ressource
  • Language: German
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  • Description: Wie erleb(t)en junge Menschen und Familien, welche Hilfen zur Erziehung (HzE) oder Hilfen für Junge Volljährige (HfJV) gemäß SGB VIII in Anspruch nehmen, die Zeit der COVID-19 Pandemie? Diese Frage wurde bereits im März 2020 mit Beginn des ersten Lockdowns von Fachkräften des Jugendamtes Berlin Mitte gestellt und in einem Praxisforschungsprojekt mit Studierenden des Masterstudiengangs „Praxisforschung in Sozialer Arbeit und Pädagogik“ der Alice-Salomon-Hochschule (ASH) Berlin unter Leitung von Prof. Dr. Regina Rätz in den Jahren 2020 und 2021 erforscht. Insbesondere die Erfahrungen der Menschen mit dem Hilfesystem, u.a. um Anregungen und Verbesserungen daraus ableiten zu können, standen im Fokus der Untersuchung. Im vorliegenden Text werden der Forschungsprozess und die Ergebnisse aus der zweiten Erhebungsphase im Jahr 2021 vorgestellt. Dies ist eine der ersten Studien, die Einblicke aus der Sicht von Adressat_innen, die Leistungen der Kinder- und Jugendhilfe gem. §§ 27, 41 SGB VIII/KJHG in Anspruch nehmen, gibt. Zentrale Ergebnisse: Während der mehr als einjährigen Pandemie entstanden neue (Hilfe-)Strukturen, aber: Diese sind aus Sicht der Interviewten diffus und entgrenzt, so dass der Überblick und die Orientierung verloren gingen. Der zweite Lockdown wurde in seiner Länge in der Lebenswelt der Interviewten zum Alltag. Die anhaltende COVID-19 Pandemie und die damit verbundenen Maßnahmen zu deren Eindämmung verstärkten die Heteronomie der Adressat*innen im Hilfesystem. Es wurde deutlich, dass es Räume zum Erzählen über die Erfahrungen der Pandemie bedarf. Die Menschen in den HzE und HFJV brauchen für die Erledigung der Aufgaben, die sich aus den Hilfeplanzielen ergeben, mehr Zeit, die ihnen bei Bedarf durch die Verlängerung der Hilfen zugestanden werden sollte. Der individuelle Hilfeplan bedarf unter Berücksichtigung der Chancenungleichheiten in der Pandemie und zu deren Ausgleich einer Anpassung u.a. bei der Formulierung von Zielen. Von Seiten der Fachkräfte und der Institutionen wird Verlässlichkeit in den Abläufen und Terminen der Hilfeplanung benötigt. Druck durch das Hilfesystem auf die Adressat*innen gilt es zu vermeiden, um die mit der Pandemie veränderten Anforderungen, bekannte und neu entstandene Benachteiligungssituationen und den Verlust von Routinen im Alltag bewältigen zu können.
  • Access State: Open Access