Description:
Die deutsche Bauwirtschaft blickt auf ein goldenes Jahrzehnt zurück. Auch im ersten Corona-Jahr 2020 lief es in den meisten Teilsegmenten blendend. Die seit 2022 stark gestiegenen Finanzierungskosten, die hohen Baukostenzuwächse und die Neuaufstellung der Gebäudeförderung hat jedoch zu einer wesentlich anspruchsvolleren Ausgangslage für Bauherren geführt. In den vergangenen beiden Jahren beklagte sich zudem ein Großteil der Baufirmen über Engpässe bei der Materialversorgung. Um zukünftig von Lieferproblemen verschont zu bleiben, stehen den Unternehmen allerdings nur begrenzte Möglichkeiten zur Verfügung. Zumeist entscheiden über die Breite der jeweiligen Angebotspalette nämlich externe Faktoren wie der Zugang zu ausländischen Märkten, staatliche Regulierung, der Status der Handelsbeziehungen oder Energie- und Transportkosten. Rohstofffirmen, Verarbeiter und Händler engagieren sich nur dort, wo bei beherrschbaren (politischen) Risiken auskömmliche Renditen locken. Weil die Baufirmen auf den vorgelagerten Stufen häufig wenig ausrichten können, empfiehlt sich - wie in anderen Branchen auch - die stärkere Diversifikation auf der Lieferantenseite und eine vorausschauende Lagerhaltung, um zumindest vorübergehende Marktstörungen unbeschadet zu überstehen.