• Media type: E-Book; Thesis
  • Title: Computerisiertes Arbeitsgedächtnistraining und subjektive kognitive Beeinträchtigungen bei Patientinnen und Patienten mit Morbus Parkinson ohne kognitive Störung: Effekte und Mechanismen
  • Contributor: Blome, Clara Kathrin [Author]; Kalbe, Elke [Other]; Dafsari, Haidar [Other]
  • Published: Köln: Universitäts- und Stadtbibliothek Köln, 2023
  • Extent: 1 Online-Ressource
  • Language: German
  • Identifier:
  • Keywords: Hochschulschrift
  • Origination:
  • University thesis: Dissertation, Köln, Universität zu Köln, 2023
  • Footnote:
  • Description: Kognitive Beeinträchtigungen sind ein häufiges nicht-motorisches Symptom der zweithäufigsten neurodegenerativen Erkrankung im Alter, Morbus Parkinson (engl. Parkinson’s disease, PD). Hierbei sind die subjektiven kognitiven Beeinträchtigungen (engl. subjektive cognitive decline, SCD) bei PD ein noch weitgehend unerforschtes Themenfeld. SCD wurde bis dato primär im Zusammenhang mit der Alzheimer-Demenz (AD) untersucht, jedoch sind die Erkenntnisse hierzu nicht grundsätzlich auf SCD bei PD übertragbar, da sich unter anderem die kognitiven Profile der beiden Erkrankungen hinsichtlich der Heterogenität insbesondere in frühen Krankheitsstadien unterscheiden. Zur Behandlung, Prävention und Verlangsamung des kognitiven Rückgangs gewinnen nichtpharmakologische Therapieoptionen wie kognitives Training für Personen auf dem Spektrum vom gesunden Alterungsprozess bis hin zu neurodegenerativen Erkrankungen stetig an Bedeutung. Aufgrund der Pathophysiologie von PD und der häufig frühen Beeinträchtigungen des Arbeitsgedächtnisses (engl. working memory, WM) bei Personen mit PD ist gezieltes Arbeitsgedächtnistraining (engl. working memory training, WMT) hier ein vielversprechender Therapieansatz. Hierbei konnten erste Studien zu WMT bei Personen mit PD bereits signifikante direkte Trainings- sowie Nah- und Ferntransfereffekte in der objektiven kognitiven Leistungsfähigkeit nachweisen. Der Effekt von WMT auf SCD bei Personen mit PD wurde jedoch in keiner dieser Studien detailliert evaluiert und soll Thema der vorliegenden Dissertationsschrift sein, welche auf den Daten einer groß angelegten Studie zur Evaluation der kurz- und langfristigen Effekte und zugrundeliegenden Mechanismen eines fünfwöchigen computerisierten WMT bei Patient*innen mit PD ohne objektiv messbare kognitive Beeinträchtigungen basiert. Im Rahmen dieser Studie wurde SCD mittels eines umfangreichen Fragebogens (Subjective Cognitive Impairment Questionnaire, SCI-Q) in einer Vielzahl kognitiver Domänen erfasst. Neben den Effekten von WMT auf SCD wurden darüber hinaus demografische, neuropsychologische und klinische Determinanten für SCD bei Personen mit PD und deren prädiktiver Einfluss auf die Auswirkungen von WMT auf SCD bei PD untersucht. Die nach hohen methodischen Standards durchgeführte Datenanalyse zeigte einige Determinanten für eine vermehrte Wahrnehmung von SCD bei Personen mit PD auf, z. B. eine stärkere depressive Stimmungslage und eine schlechtere Aufmerksamkeitsleistung. Bei der Untersuchung der Auswirkungen von WMT auf SCD bei Personen mit PD konnten unmittelbar nach dem fünfwöchigen Training in der Experimentalgruppe zwar keine signifikanten Effekte nachgewiesen werden, dafür aber für den Zeitraum von der Prä- bis zu der sich nach 3 Monaten anschließenden Follow-up-Testung. Weiterhin ließen sich einige Prädiktoren für eine Abnahme der SCD-Symptomatik nach WMT beobachten, z.B. ein jüngeres Alter und eine geringer ausgeprägte motorische Symptomatik. Insgesamt kann die vorliegende Studie weitere Erkenntnisse zu SCD bei Personen mit PD ohne objektive kognitive Beeinträchtigungen liefern, erstmals Hinweise auf einen positiven Trainingseffekt von WMT auf SCD bei PD aufzeigen und darüber hinaus Ansätze dafür bringen, welche Personen mit PD am ehesten von WMT hinsichtlich der SCD Symptomatik profitieren könnten. Sie bietet somit einen wesentlichen Forschungsbeitrag für die zunehmend an Aufmerksamkeit gewinnenden Themenfelder SCD und WMT bei Patient*innen mit PD und präsentiert interessante Forschungsansätze für zukünftige Studien.
  • Access State: Open Access