• Media type: E-Book; Thesis
  • Title: Funktionsstörungen der Eustachischen Röhre : Entwicklung eines Tiermodells sowie ein Beitrag zur endoluminalen Diagnostik
  • Other titles: Übersetzung:Eustachian tube dysfunction: development of an animal model and a contribution to endoluminal diagnostics
  • Contributor: Oppel, Niels Martin [VerfasserIn]; Bleich, André [AkademischeR BetreuerIn]; Breves, Gerhard [AkademischeR BetreuerIn]
  • Corporation: Tierärztliche Hochschule Hannover
  • imprint: Hannover: Tierärztliche Hochschule Hannover, 2023
  • Extent: 1 Online-Ressource (VI, 63 Seiten); Illustrationen, Diagramme
  • Language: German
  • Identifier:
  • Keywords: Hochschulschrift > Dissertation
  • Origination:
  • University thesis: Dissertation, Tierärztliche Hochschule Hannover, 2023
  • Footnote: Zusammenfassungen in deutscher und englischer Sprache
  • Description: Die Funktionsstörung der Eustachischen Röhre ist bei Erwachsenen und vor allem bei Kindern eine häufig auftretende Erkrankung. Durch die Belüftungsstörung des Mittelohres ist die Entstehung einer Otitis media begünstigt. So besteht neben dem akuten Leiden der Patienten auch die Gefahr schwerer Mittelohrschäden, die von Schwerhörigkeit bis zum Gehörverlust führen können. Diese Zusammenhänge sind auch in der Veterinärmedizin von Relevanz. Nach wie vor sind die pathophysiologischen Prozesse der Funktionsstörung nicht vollständig bekannt. In den letzten Jahren gab es erhebliche Entwicklungsfortschritte im Bereich der Therapien für diese Erkrankung, die direkt die Eustachische Röhre adressieren. So wurden neben der bereits in der Klinik etablierten Ballondilatation erste Studien zur Stent Implantation in die Tube durchgeführt. Jedoch fehlt es bisher an geeigneten Tiermodellen, in denen neben der Gewebsreaktion auch eine Funktionsüberprüfung durchgeführt werden kann. Darüber hinaus müssen zusätzliche bildgebenden Verfahren erprobt werden, insbesondere zur Darstellung der Schleimhaut und der angrenzenden Strukturen der Eustachischen Röhre. Die klinisch etablierten Verfahren sind hier unzureichend. Ziel dieser Arbeit war es, ein adäquates Tiermodell für diese Fragestellung zu entwickeln und bildgebende Verfahren zu eruieren. Das Schaf und insbesondere das Deutsche Schwarzköpfige Fleischschaf ist bereits als ein etabliertes Tiermodell für Mittel- und Innenohrimplantate als auch für die Eustachische Röhre beschrieben. Basierend auf dieser Grundlage wurde das Deutsche Schwarzköpfige Fleischschaf auch in dieser Studie verwendet. In ex vivo Versuchen wurde an Schafsschädeln die Methodik und das Instrumentarium entwickelt, um eine aseptische Obstruktion der Eustachischen Röhre durch die Injektion von Hyaluronsäure zu erzielen. Mittels der Digitalen Volumentomographien (DVT) unter Zugabe von ImeronÒ als Röntgenkontrastmittel und der Magnetresonanztomographien (MRT) wurde das Depot der Hyaluronsäure analysiert. Das Verfahren zur aseptischen Obstruktion wurde anschließend auf in vivo Versuche übertragen. Insgesamt wurden 22 Eustachische Röhren behandelt, aufgeteilt in zwei Versuchsgruppen, zum einen mit dem Beobachtungszeitraum von 7 Tagen, zum anderen mit dem Beobachtungszeitraum von 3 Monaten nach der Injektion. Es wurden Mengen von 0,3 ml bis 4,25 ml Hyaluronsäure appliziert. Anschließend wurden die Tiere in regelmäßigen Abständen mittels Tympanometrie, Endoskopie und eines Health Scores untersucht, um den Belüftungsstatus des Mittelohrs, das Trommelfell, die pharyngeale Öffnung der Eustachischen Röhre einschließlich des Depots und die Belastung bzw. den Gesundheitszustand der Tiere zu überwachen. Exemplarisch wurde bei einem Tier am Ende der Beobachtungszeit eine MRT durchgeführt. Dieses bildgebende Verfahren erwies sich als prädestiniert für den Nachweis von Hyaluronsäure. Neben vorübergehenden Belüftungsstörungen wurden auch manifeste Belüftungsstörungen, einschließlich Paukenergüssen und Trommelfellrupturen, beobachtet. Bei einer Injektionsmenge von mehr als 2,5 ml konnte am 7. Tag nach der Injektion eine Funktionsstörung der Eustachischen Röhre sicher ausgelöst werden, die drei Wochen bis drei Monate persistierte. Als weiteres bildgebendes Verfahren wurde die Anwendung der endoluminalen Sonographie in der Eustachischen Röhre untersucht. Dazu wurden Eustachische Röhren in ex vivo und in vivo Experimenten mit intravaskulären Ultraschallsonden (IVUS) beschallt. Neben nativen Tuben wurden auch mit Wasser gespülte Tuben, Tuben mit und während der Injektion eines Hyaluronsäuredepots, Tuben mit implantiertem Stent und Tuben während der Bewegung des Unterkiefers beschallt. Die Ultraschallbilder wurden mit 3D-Rekonstruktionen von histologischen Schnitten der Eustachischen Röhre verglichen. Unter endoskopischer Sicht konnte die Sonde sicher und atraumatisch in die Tuben eingeführt werden. Tubenstrukturen und angrenzendes Gewebe konnten zuverlässig identifiziert werden. Zusätzlich war es möglich, die Depots, die Stentposition und die Lumenveränderungen während der Bewegungen darzustellen. Abschließend ist festzustellen, dass anhand der Ergebnisse dieser Arbeit, ein neues Tiermodell für die Funktionsstörung der Eustachischen Röhre etabliert worden ist und nun zu Verfügung steht. Mit Hilfe dieses Modells können Behandlungsmethoden als auch die pathophysiologischen Prozesse untersucht werden. Darüber hinaus gelang es, das Potenzial der endoluminalen Bildgebung der Eustachischen Röhre mittels eines IVUS-Katheters aufzuzeigen.
  • Access State: Open Access