• Media type: E-Article
  • Title: Erfüllung der Klimaziele kann nur bei richtiger Kombination der Maßnahmen Wachstumsimpulse geben
  • Contributor: Bönke, Timm [VerfasserIn]; Dany-Knedlik, Geraldine [VerfasserIn]; Röger, Werner [VerfasserIn]
  • imprint: 2023
  • Published in: Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung: DIW-Wochenbericht ; 90(2023), 34/35, Seite 453-461
  • Language: German
  • DOI: 10.18723/diw_wb:2023-34-1
  • ISSN: 1860-8787
  • Identifier:
  • Keywords: Potentialwachstum ; Klimawandel ; Energiewende ; CO2 Preis ; Aufsatz in Zeitschrift
  • Origination:
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  • Description: Im Rahmen des Bundes-Klimaschutzgesetz hat sich die Bundesregierung dazu verpflichtet Nettotreibhausgasneutralität bis zum Jahr 2045 zu erreichen. Um dieses Ziel zu erreichen, ist es nötig, die Emissionen kontinuierlich zu senken. Seit 1990 konnten die Gesamtemissionen um 40 Prozent, also rund 13 Prozent pro Jahrzehnt, verringert werden. In den kommenden acht Jahren müssten gemäß der festgelegten Emissionspfade die Emissionen doppelt so schnell sinken. Es ist unklar, ob die Zielpfade bis 2030 und auch das Gesamtziel bis 2045 ohne zusätzliche staatliche Maßnahmen, wie für CO2-Emissionen eine Anhebung der Steuersätze auf fossile Energien oder weitere ordnungspolitische Maßnahmen, erreicht werden können. Zudem ist unklar, welche Effekte die Erreichung der Emissionsziele ohne zusätzliche finanzpolitische Impulse auf das durchschnittliche langfristige Wirtschaftswachstum - welches in etwa dem Potentialwachstum entspricht - hat.info Die Auswirkungen hängen zum einen davon ab, um wie viel die Energieintensität - also das Verhältnis von Energieeinsatz zu Bruttoinlandsprodukt - gesenkt werden kann. Zum anderen ist die Reduktion der CO2-Emissionen pro Energieeinheit (CO2-Intensität) ausschlaggebend.info Dabei sind die CO2-Emissionen pro Energieeinheit besonders hoch beim Einsatz fossiler Energieträger. Damit der Energieverbrauch sowie die CO2-Intensität bei gleichbleibendem Produktionsniveau im Herstellungsprozess gesenkt werden können, müssen erhebliche Teile des eingesetzten Kapitals durch energie- und CO2-sparende Varianten ersetzt werden. Zur rechtzeitigen Erreichung der Emissionsziele müsste daher ein gewisser Anteil des Kapitals vor Ende der Nutzungsdauer abgeschrieben werden. Den Investitionen zur Dekarbonisierung der Produktionsprozesse stehen zumindest zum Teil höhere Abschreibungen des Kapitalstocks gegenüber, was per se zu wirtschaftlichen Einbußen führt. Diese Einbußen müssten durch Mehrinvestitionen in anderen Bereichen ausgeglichen werden, um das Wirtschaftswachstum auf einem konstanten Niveau zu halten. Diese Studie simuliert anhand eines partiellen makroökonomischen Modells, welche Effekte die Klimaziele auf das Wachstumspotential unter verschiedenen marktbasierten Bedingungen, also ohne ordnungspolitische Klimamaßnahmen, haben. Als marktbasierende Mechanismen werden der energiesparende technologische Fortschritt allein und in Kombination mit einer CO2-Bepreisung in Form einer Steuer auf den Einsatz fossiler Energie betrachtet. Dazu werden vier Szenarien im Vergleich zu einem Basisszenario ohne Emissionsreduktionen betrachtet und analysiert, welche Auswirkungen unterschiedliche Maßnahmen auf das Wirtschaftswachstum und die Emissionsziele hätten.
  • Access State: Open Access