Grützner, Thomas
[Author];
Zier, Hans-Werner
[Author]
;
Deutsche Bundesstiftung Umwelt,
Deutsche Bundesstiftung Umwelt,
Bauhaus-Universität Weimar Materialforschungs- und -prüfanstalt
Entwicklung eines kunststoffbasierten Systems zur Anbindung und gleichzeitiger Entkopplung zwischen zueinander unverträglichen Baustoffsystemen$d
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Media type:
E-Book
Title:
Entwicklung eines kunststoffbasierten Systems zur Anbindung und gleichzeitiger Entkopplung zwischen zueinander unverträglichen Baustoffsystemen$d
Description:
Gipsgebundene Mauerwerkssysteme weisen innerhalb der historischen Bausubstanz eine deutlich stärke Verbreitung auf, als bis vor wenigen Jahren angenommen. Der Einsatz ungeeigneter Materialien für gipshaltiges Mauerwerk kann zu unerwünschten Reaktionen mit der vorhandenen Bausubstanz und in deren Folge zu massiven Bauwerksschäden führen. Als Instandsetzungsmaterial für gipsgebundenes Mauerwerk sind nur gips- oder kunststoffgebundene Mörtel dauerhaft verträglich. Im Rahmen von baulichen Instandsetzungen, die meist mit Umnutzungen verbunden sind, werden an historische Bauwerke und Baustrukturen aber oft neue, erhöhte Anforderungen gestellt (bspw. höhere statische Belastungen). Gipsgebundene Mörtel sind darüber hinaus für exponierte, stark feuchtebeaufschlagte Außenbereiche (z.B. Mauerkronen) nicht geeignet. In diesen Fällen ist oft der Einsatz hydraulisch gebundener Mörtelsysteme unumgänglich. Das von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt geförderte Forschungsprojekt ging daher von dem Ansatz aus, keine neuen Materialien zu entwickeln, bei denen Unverträglichkeiten zu gipshaltigem Bestand vermieden werden, sondern die Möglichkeiten zu erforschen, Kontakt- und Reaktionszonen zueinander unverträglicher Materialien durch Entkopplung zu verhindern – bei gleichzeitiger Anbindung und Ausbildung eines Mauerwerkssystems aus Bestands- und Instandsetzungsbereichen. Mehrkomponentensysteme auf Basis von Bitumenacrylat und verschiedenen inerten bzw. reaktiven Füllstoffen erschienen hierfür geeignet. Dabei sollten die einzelnen Komponenten unterschiedliche Aufgaben erfüllen, die in Summe ein System ergeben, das für die unterschiedlichen Anforderungen modifizierbar ist. Für die folgenden Anwendungsfälle wurden deshalb modifizierte Mehrkomponentensysteme entwickelt: Verbund- und Entkopplungsschichten zwischen sulfatgebundenem Bestandsmauerwerk und Neuaufmauerungen / Mauerwerksinstandsetzungen Verbund- und Entkopplungsschichten zwischen Bestandsmauerwerk und Verputz Verbund- und Abdichtungsschichten in Fugen auf Mauerkronen und auf besonders feuchteexponierten Wandflächen Die Entkopplungssysteme wurden im Hinblick auf Wasseraufnahmeverhalten, Diffusionseigenschaften, Resistenz gegenüber der Einwirkung starker Salzlösungen, Haftzug- und thermomechanische Eigenschaften untersucht. Die unter Laborbedingungen gewonnenen Erfahrungen wurden an Mauerwerksdemonstratoren getestet. Die Validierung der im Labor- und Demonstratormaßstab entwickelten Systeme und Technologien erfolgte im Rahmen des Projektes an zwei Bauwerken mit geeigneten Anwendungsfällen und Instandsetzungsbedarf, der Burgruine Winterstein bei Waltershausen und der Kirchhofmauer in Kleinbrembach. Beide Modellobjekte befinden sich in Thüringen.