University thesis:
Dissertation, Friedrich-Schiller-Universität Jena, 2023
Footnote:
Tag der Verteidigung: 05.12.2023
Description:
Akutschmerzen in der Notaufnahme sind mit einer Prävalenz zwischen 60% und 90% ein wichtiges, therapiewürdiges klinisches Symptom. Durch verschiedene Faktoren kam es in den letzten Jahren zu einer verbesserten Wahrnehmung der Schmerztherapie in diesem Bereich. Das Ziel dieser Arbeit bestand in einer Anwendungsuntersuchung eines für die Notaufnahme modifizierten Patienten-reported-Outcome-Fragebogens (PROM) aus der perioperativen Schmerzmedizin. Dazu erfolgten die Analyse der Durchführbarkeit (Feasibility) von Befragungen mit dem modifizierten Fragebogen und eine deskriptive Bestandsaufnahme zu Schmerzen in der Patientenpopulation einer deutschen Notaufnahme. Die Modifikation des Fragebogens erfolgte interdisziplinär. Die Befragung wurde 2012 in der Notaufnahme des Universitätsklinikums Jena durchgeführt. Es erfolgten Auswertungen der Feasibility, sowie deskriptive Analysen zu den patient reported outcomes (PROs) und den Prozessparametern. Zudem wurde eine Plausibilitätsanalyse anhand von sieben zu erwartenden Annahmen durchgeführt. 201 von 282 Patienten (71,3%) gaben auf den numerischen Rating-Skalen (NRS) Schmerzen an, 41,8% hielten Schmerzen für die Hauptursache der Vorstellung in der Notaufnahme. Die Schmerzen bei Ankunft lagen im Median bei einem NRS-Wert von 5 und beim Verlassen der Notaufnahme bei einem NRS-Wert von 3. Die Rekrutierungsrate lag bei 68% der Patienten. 67% der Teilnehmer beantworteten alle obligaten Items des Fragebogens. Ein Fragebogen-Item fiel durch 27,3% fehlende Werte auf, bei zwei weiteren Items kam es zu erheblichen Verständnisproblemen. Ein gutes Verständnis bestand hingegen für die drei Schmerzintensitäts-Items. Es konnte eine gute Durchführbarkeit der Befragung anhand des modifizierten Fragebogens festgestellt werden. Mehrere Plausibilitätsanalysen gaben Rückschlüsse über die Inhaltsvalidität. Die Daten zu Prozessen, Diagnosen und patient reported outcomes (PROs) zeigen nur leichte Abweichungen zu vergleichbaren Erhebungen aus Europa.