Schuchardt, Julia
[Author]
;
Lilienfeld-Toal, Marie von
[Degree supervisor];
Gruhn, Bernd
[Degree supervisor];
Vehreschild, Jörg Janne
[Degree supervisor]Friedrich-Schiller-Universität Jena
Häufigkeiten und Risikofaktoren für Infektionen mit multiresistenten Erregern bei Patienten mit hämatoonkologischen Grunderkrankungen
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Media type:
E-Book;
Thesis
Title:
Häufigkeiten und Risikofaktoren für Infektionen mit multiresistenten Erregern bei Patienten mit hämatoonkologischen Grunderkrankungen
:
eine retrospektive Analyse
University thesis:
Dissertation, Friedrich-Schiller-Universität Jena, 2024
Footnote:
Tag der Verteidigung: 05.03.2024
Description:
Die vorliegende retrospektive Analyse sollte bei hämatoonkologischen Patienten Tendenzen in der bakteriellen Infektionsepidemiologie untersuchen und multiresistente Bakterienspezies isolieren, sowie mögliche Faktoren untersuchen, die das Auftreten einer Infektion mit multiresistenten Erregern beeinflussen. Dafür wurden 914 stationäre Aufenthalte von insgesamt 436 Patienten mit einer hämatoonkologischen Grunderkrankung, die im Zeitraum von 2012 - 2014 im Universitätsklinikum Jena behandelt wurden, untersucht. Bei 150 Aufenthalten konnten multiresistente Bakterien nachgewiesen werden. Bei 31,8 % der Patienten ließen sich multiresistenter bakterielle Erreger nachweisen. Im Beobachtungszeitraum konnte eine Zunahme von multiresistenten Erregern festgestellt werden. Als wichtigste Risikofaktoren für das Auftreten einer Infektion konnten eine langandauernde Neutropenie, eine antineoplastische Therapie und eine antimikrobielle Therapie mit der Substanzgruppe der Chinolone identifiziert werden. Einzelne erregerspezifische Risikofaktoren waren die Aufenthaltsdauer, das Alter, die hämatoonkologische Grunderkrankung selbst, eine Konditionierungstherapie, die Dauer der Zytostatikaapplikation und Komorbiditäten. Zusammenfassend ließ sich bei 1/3 aller Patienten mit einer hämatoonkologischen Erkrankung eine Infektion beziehungsweise ein Isolat mit einem multiresistenten bakteriellen Erreger nachweisen. Dieser Anteil macht sehr deutlich, dass Infektionen mit diesen Erregerspezies eine wichtige Bedeutung zukommt. Der zunehmende Trend hochresistenter Organismen auch bei hämatoonkolo-gischen Patienten unterstreicht die Bedeutung, gezielte Prophylaxemaßnahmen, strikte Therapiestrategien zu etablieren und gleichzeitig die besonderen Risikofaktoren dieser vulnerablen Patientengruppe für das Gesamtmanagement mit einzubeziehen.