University thesis:
Dissertation, Friedrich-Schiller-Universität Jena, 2024
Footnote:
Tag der Verteidigung: 05.03.2024
Description:
Die Versorgung von Verletzungen am Ellenbogengelenk und hier insbesondere die distaler Humerusfrakturen ist in allen Altersschichten problematisch. Die Komplikationen bei der Osteosynthese nehmen mit zunehmendem Alter und wachsender Komorbidität in Abhängigkeit der Frakturschwere schnell zu. Gerade bei geriatrischen Patienten ist die osteosynthetische Versorgung beim Zusammentreffen der einzelnen Faktoren oft nur eingeschränkt möglich, sodass über Alternativen, wie den primären endoprothetischen Ersatz, nachgedacht werden muss. Bei 57 Patienten wurden an 2 Zentren zwischen 2003 und 2012 57 Ellenbogengelenksendoprothesen primär oder bei posttraumatischen Folgezuständen implantiert. Eine Untersuchung erfolgte bei allen Patienten mit einer Standzeit der Endoprothese von mindestens 5 Jahren. Das follow-up betrug 8 (5 – 13) Jahre. Das Alter in der Primärgruppe betrug 73 ± 16 Jahre. Es konnte ein mittlerer MEPS (Mayo Elbow Performance Score) Wert von 90 (65-100) Punkten erreicht werden. In der Sekundärgruppe waren die Patienten mit 66 ± 11 Jahren jünger. Der MEPS-Wert konnte im Mittel mit 80 (55-95) Punkten beziffert werden. Die ROM für die Extension/Flexion und Pronation/Supination betrug für alle Probanden 102° bzw. 140°. Die Revisionsrate lag bei 24% (primär 14% versus sekundär 39%), wobei in der primären Gruppe zwei Arthrofibrosen und eine periprothetische Fraktur und in der Sekundärgruppe eine Arthrofibose und vier Kopplungsmoduldefekte therapiert werden mussten. Die Komplikationsrate betrug 53% (primär 43% versus sekundär 69%). Die Kraftmessung nach Janda für die Bewegungsrichtungen am Ellenbogengelenk zeigte an der operierten Seite für die Extension signifikant schlechtere Werte im Vergleich zur Gegenseite bzw. zu den anderen Bewegungsrichtungen (Flexion, Pronation, Supination). Die Griffkraft war auf der verletzen Seite geringer, wobei der seitendifferente Kraftverlust bei den primären TEAs (Total elbow arthroplasty) deutlich geringer war.