University thesis:
Dissertation, Friedrich-Schiller-Universität Jena, 2024
Footnote:
Tag der Verteidigung: 02.09.2024
Description:
Das Ziel der vorliegenden Arbeit war es die Wahrnehmung, Erfahrung und das Verhalten von ambulant tätigen Dermatologen hinsichtlich Behandlungsfehlervorwürfen zu untersuchen. Hierzu führen wir eine Questionaire-Studie mit den Mitgliedern des Bundesverbandes der Deutschen Dermatologen e.V. (BvDD) durch. Es zeigte sich, dass in 42,3% der Fälle die Vorwürfe durch ein Gericht oder unter Vermittlung eines Rechtsanwaltes, in 28% durch Schieds- und Schlichtungsstellen und in 29,6% durch andere Instanzen verhandelt wurden. Insgesamt bestätigten sich nur 19,2% der Behandlungsfehlervorwürfe, während in 80,8% der Fälle kein Fehler festgestellt wurde. Als häufigste Ursachen für Behandlungsfehler wurden Probleme bei der Kommunikation bzw. Patientenerwartung (26,1%), der Aufklärung (13%) und bei Operationen (11,6%) genannt. Als Maßnahmen, welche zur Reduktion von Behandlungsfehlern angewendet wurden, nannten die Befragten vor allem eine ausführlichere bzw. geänderte Aufklärung (29,3%) sowie eine ausführlichere Kommunikation (19,8%). 8,8% gaben an, keine besonderen Maßnahmen ergriffen zu haben. Um Behandlungsfehler zu vermeiden und die Patientensicherheit zu erhöhen, ist eine Analyse von begutachteten und gerichtlich verhandelten Arztfehlervorwürfen essenziell. Gleichzeitig sind Befragungen von praktizierenden Ärzten zur Identifizierung besonders risikobehafteter Tätigkeiten und ergriffener Maßnahmen zur Vermeidung von Behandlungsfehlern mit der anschließenden Formulierung von Empfehlungen zur Qualitätssicherung bzw. -verbesserung wichtig. Zur Beurteilung, ob und in wie weit Weiterbildungen zur Verbesserung der Kommunikation Behandlungsfehler reduzieren können, bedarf es weiterer Studien.