University thesis:
Zugl.: Mannheim, Univ., Diss., 1997
Footnote:
Literaturverz. S. 233 - 261
Description:
Dass es den deutschen Roman der 'Wende' von 1989 immer noch nicht gebe: so lautet die ebenso standardisierte wie erstaunliche Klage der Literaturkritik. Klaus Welzel klagt nicht; er analysiert auf 265 Seiten das seither Geschriebene.Untersuchungsgegenstand sind die 'DDR-Autoren' Heiner Müller, Christa Wolf, Volker Braun, Stefan Heym sowie Wolfgang Hilbig. Breite Literaturmengen (genauer: die seit 1989 erschienenen Werke) werden im Hinblick auf gemeinsame Motiv- und Problemkon-stanten untersucht. Und das mit großem Erkenntnisgewinn. Kurzes Fazit: Die ,Wendeliteratur' der ehemaligen DDR-Autoren ist wesentlich besser, vor allem realistischer, als ihr Ruf. Erstaunlich für den Leser, wie vor einem vergleichbarenErfahrungshintergrund die ,Wende' hochgradig unterschiedlich verarbeitet wird - in Form und Inhalt. Das stilistische, mentale, formale, politische und historische Spektrum der Post-DDR-Literatur erweist sich als ebenso komplex wie der - nicht nur nach Meinung der meisten ,DDR-Schriftsteller' - zurecht untergegangene Staat. Ergänzt wird die flüssig geschriebene Analyse durch einen Anhang, der ein mehrtägiges Gespräch des Verfassers mit Heiner Müller dokumentiert.