Description:
Die Autorin, bereits bekannt durch ihre Beschäftigung mit "Nobel-Frauen" (BA 3/91), widmet sich insgesamt 13 prominenten Paaren, die nicht nur Tisch und Bett, sondern auch Labor und Büro miteinander geteilt haben. Ihre Schicksale sind mannigfaltig: "Nobel-Paaren" wie z.B. den Curies gelang es, kongenial zusammenzuwirken, während die Ehe von Mileva Maric und Albert Einstein als "vertane Chance" scheiterte und die ins Abseits gedrängte Clara Immerwahr an der Seite des ehrgeizigen Chemikers Fritz Haber nur noch den Selbstmord als Ausweg sah. Paare wie Maria Winkelmann und Gottfried Kirch mußten als Wissenschaftler-Doppel Pionierarbeit leisten, weil eine wissenschaftliche Karriere für Frauen Ende des 17. Jahrhunderts nicht geduldet wurde. Es folgen noch weitere Beispiele wie das Chemiker-Ehepaar Noddack und Alva und Gunnar Myrdal. Es ist spannend zu lesen, wie jedes Paar auf seine Weise Liebe, Arbeit und auch Elternschaft unter einen Hut brachte (oder auch nicht) und welche interessanten Ergebnisse die Autorin in Bezug auf die Geschlechterrollen in Gesellschaft und Wissenschaft daraus ableitet. (2) (Heidi Debschütz)