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Ähnlich wie für Nero oder Caesar gilt auch für Tiberius (42 v. Chr. - 37 n. Chr.), dass sein Charakterbild vor der Parteien Gunst und Hass verwirrt, in der Geschichte schwankt. Dem israelischen Altertumswissenschaftler gelingt es, klug die unterschiedlichen Quellen abwägend, ein Bild des Kaisers zu zeichnen, der Augustus' Erbe antrat. In fast plauderndem Sprachstil berichtet er über die Auseinandersetzungen mit der Senatsaristokratie, über seine Provinzverwaltung und die politischen Aktivitäten zugunsten der unteren Volksschichten, aber auch über seine narzisstischen, exzentrischen Perversionen, die er insbesondere auf Capri auslebte. Breit zu empfehlen, zumal neben M. Grant (BA 12/97) und Ch. Scarre (BA 9/96) ausführlich Biografisches zu Tiberius kaum existiert. Mit Bibliographie, Genealogie und Register. (2 S) (Gisela Ewert)