University thesis:
Zugl.: Frankfurt (Main), Univ., Diss., 2000
Footnote:
Literaturverz. S. 277 - 286
Description:
Die modernen Gen- und Reproduktionstechnologien verändern bisher geltende Vorstellungen vom Menschen in radikaler Weise. In der Bioethik werden dabei die mehr oder weniger bewusst reflektierten Vorstellungen und Bilder von "Frauen" virulent. Werden Frauen durch die neuen Technologien selbstbestimmter, oder werden sie in eine Scheinfreiheit gedrängt, in der das weibliche Gebärvermögen vollständig kontrolliert wird? Gerade das Leid von Frauen mit unerfülltem Kinderwunsch liefert in der Diskussion die ethische Rechtfertigung der neuen Fortpflanzungstechnologien als Therapie einerseits und als experimentell-diagnostische Basismethoden andererseits. Die Autorin greift einen aus diesen Gründen abgeschlossenen Diskurs grundsätzlich wieder auf und hinterfragt auch die von Frauen selbstverständlich geforderte "Autonomie". Ausgehend vom Ansatz einer feministisch-theologischen Ethik analysiert die Autorin Beiträge evangelischer Ethiker zur Fortpflanzungsmedizin kritisch auf Frauenbild und Geschlechteranthropologie und stellt sie neueren internationalen Forschungsansätzen zu einer feministischen Bioethik gegenüber. Mit ihren eigenen Alternativen zur herkömmlichen männderdominierten Bioethik trägt sie zu einer anthropologisch-ethischen Neuorientierung bei.