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"Seit dem Ende der DDR kann die Zeitgeschichtsforschung durch die Auswertung der nunmehr frei zugänglichen Quellen ein umfassendes Bild des Herrschaftsapparates und der Herrschaftspraxis des SED-Regimes zeichnen. Das Ergebnis überrascht nicht - und ist dennoch zum Teil Atem beraubend, vor allem dann, wenn die Schicksale der politisch Verfolgten, der Dissidenten und Abweichler, der Andersdenkenden und Regimekritiker, aber auch der vielen normalen Bürger aufgezeigt werden - jenen, die sich dem vormundschaftlichen Staat nicht beugen wollt. Die DDR war eine kommunistische Diktatur von Anfang an, und sie blieb es bis zum Schluss, auch wenn sich die Formen der Repressionen wandelten. Dieser Sachverhalt ist wohl unbestritten - strittig jedoch ist, wie intensiv die "Durchherrschaft" der DDR-Gesellschaft war, wo die Grenzen des politischen Zwangs verliefen und wie bereitwillig sich die Bürger mit der Partei arrangierten.
