Zum 60. Geburtstag des Attentats auf den Chefplaner der Shoa und Vize-Reichsprotektor des besetzten Böhmen und Mähren im Mai 1942 legt der u.a. mit der Würdigung des Hitler-Attentäters G. Elser bekannt gewordene Publizist (BA 1/00) eine Monographie zur Geschichte des gewaltsamen Todes von R. Heydrich vor. Dank Zugangs zu den osteuropäischen Archiven nach 1989 kann Haasis mit etlichen Legenden um den "blonden Henker" und sein Ende aufräumen. Neben einem Psychogramm Heydrichs schildert er akribisch die Vorgeschichte, den Personenkreis der Attentäter, die Aktion selbst und deren Folgen (u.a. für Lidice): Ereignisse, die auch in der Tschechoslowakei "unter dem Deckel" gehalten wurden, denn die Widerstandskämpfer kamen aus den Reihen der "bürgerlichen" Londoner Exilregierung, nicht aus dem kommunistischen Lager. Der Band ermöglicht nach den alten Arbeiten von G. Deschner (BA 2/78), E. Calic (1982, nicht angezeigt) und A. Wykes (1982, nicht angezeigt), ohnehin, aber auch nach den neueren Titeln von M. Ivanov (ID 50/93) und C. MacDonald (BA 8/90) eine zeitgemäße Einschätzung von Person und Ereignissen. (2) (Uwe-F. Obsen)