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Mitteldeutschland war Kerngebiet der Reformation, jenes weltgeschichtlichen Ereignisses, das nicht nur das Zeitalter der Konfessionen einläutete, sondern auch kulturelle, soziale und politische Strukturen nachhaltig veränderte. Lebensbilder des Reformationszeitalters geraten vor diesem Hintergrund schnell in die Gefahr, "große" Gestalten erneute vorzustellen und den Blick allein auf die Weichenstellungen im Alten Reich zu richten. Deshalb möchte dieser Band einen anderen Weg beschreiten. Es geht den Autoren um den Nachweis, daß die Reformation auch und gerade das Werk von Theologen aus dem zweiten Glied war und daß der Sieg des Luthertums ganz entscheidend von Grafen und Fürsten der ganzen Region getragen wurde. So richtet sich der Fokus der Lebensbilder nicht auf Kursachsen als dem Zentrum von Religion und Politik im Zeitalter der Reformation, sondern es werden Theologen, Fürsten und Bischöfe vorgestellt, die im Erzstift Magdeburg, im Fürstentum Anhalt und im Bistum Merseburg für die Ideen Luthers und Melanchthons eintraten. Neben Theologen und Landesherren trugen aber auch Gelehrte und Künstler zum Erfolg der Reformation bei, die ihr Schaffen und ihre Forschungen mit einer veränderten politischen und religiösen Umwelt in Einklang zu bringen hatten. Der Band stellt aber auch Anhänger der alten Kirche vor, die für eine Erneuerung der katholischen Kirche stritten.
