Description:
Zur Sozialisation von Mädchen gibt es bereits wegweisende Arbeiten wie L. M. Brown: "Die verlorene Stimme" (ID 29/97), M. Pipher: "Pubertätskrisen junger Mädchen" (BA 6/99), P. Orenstein: "Starke Mädchen - brave Mädchen" (BA 5/00), doch bislang keine spezielle über deren verborgene Aggressionskultur. Mädchen wollen beliebt sein, Aggression gilt als unweiblich. Nichtkörperliche Gewalt, nonverbale Gesten entziehen sich der Aufmerksamkeit von Bezugspersonen, beschädigen nicht den Ruf der Täterin als nettes, braves Mädchen. Zu Mädchenbeziehungen gehören der Austausch von Geheimnissen, Intimität und Nähe und eben dies wird im Konfliktfall als Waffe benutzt: "Der Lebensnerv der relationalen, indirekten oder sozialen Aggression ist die Beziehung". Umso verheerender die manchmal lebenslangen Auswirkungen auf die Opfer von Ausgrenzung, Schweigen, Intrigen. Die Beispiele, Schlüsse und Lehren dieses Titels können ein Schlüssel sein zum Verständnis unserer selbst, unserer Töchter und Schülerinnen sowie unserer nicht immer aufrichtigen Frauen-Freundschafts-)Kultur. (1)