Description:
Wo liegt Deutschlands Zukunft? Mündet die Emanzipation von jahrzehntelanger amerikanischer Bevormundung in dauerhafte Entfremdung? Muss sich Deutschland zwischen transatlantischer Allianz und europäischer Integration entscheiden? Wohin führt Kanzler Schröders "deutscher Weg"? Der Zeithistoriker Gregor Schöllgen, einer der profiliertesten Kenner der deutschen Außenpolitik, gibt Antwort auf diese Fragen und beschreibt Deutschlands neue Rolle in der Weltpolitik
Das Buch des Erlanger Historikers setzt dessen frühere Forschungen inhaltlich fort ("Die Angst vor der Macht", BA 7/93; "Geschichte der Weltpolitik", BA 3/97). Im Mittelpunkt dieses Essays stehen der Wandel des außenpolitischen Szenariums nach der weltpolitischen Wende 1989/90 und der sich daraus ergebene erweiterte Spielraum der deutschen Politik. Die Vereinnahmung Deutschlands durch den Kalten Krieg als Folge des 2. Weltkrieges und der Aufspaltung in 2 Lager sind entfallen. Die Dominanz der USA ist nicht mehr zwingend. Aber erst unter Bundeskanzler Schröder wurde im Zusammenhang mit dem Irakkrieg und dessen deutscher Ablehnung die Eigenständigkeit offenbar und bewusst gemacht. Deutschland spielt innerhalb Europas eine führende Rolle, der es sich nicht entziehen kann. Schöllgen bejaht diese Eigenständigkeit als folgerichtige Entwicklung. Das Buch zeigt erhebliche Übereinstimmung mit E. Bahr (in dieser Liste), betont aber mehr die historische Perspektive. Idealerweise neben Bahr anzubieten. (2) (Klaus Hohlfeld)