Description:
Der Maler und Bildhauer Markus Lüpertz (geb. 1941 in Liberec, Böhmen) greift mit dem Zyklus Dädalus den Mythos des genialen griechischen Handwerkers und Konstrukteurs auf. Als Dädalus aus politischen Gründen Kreta verlassen muss, baut er für seinen Sohn und sich Flügel aus Wachs und Federn. Trotz der Warnung an seinen Sohn, nicht zu dicht an der Sonne zu fliegen, muß er mit ansehen, wie die Tragik des Sohnes, sich immer weiter emporzuschwingen, zum Tod führt. Lüpertz variiert, in der Tradition des Expressionismus arbeitend, das Thema in einer Vielfalt von Farben und Formen, zeigt Abbilder mit Figuren, das Motiv der Feder, Stilleben mit einem Totenkopf. Markus Lüpertz argumentiert mit dem Dädalus-Zyklus inhaltlich, der als Dauerleihgabe des Sammlerehepaares Sylvia und Ulrich Ströher im Kunstmuseum Bonn gezeigt wird. Indem er sich einem Thema der Vergangenheit widmet, regt er gleichzeitig zu einem moralischen Diskurs an über gegenwärtige Folgen künstlerischer bzw. wissenschaftlicher Kreativität. In dieser Publikation werden die 33 Bilder dieses Zyklus in vierfarbigen Abbildungen dokumentiert und kommentiert.