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Rez.: Dies könnte sein: eine ungemein anrührende, kunstvoll in Szene gesetzte Liebes- (und Leidens-)geschichte einer jungen begabten Schriftstellerin, beseligt von der Begegnung mit einem berühmten Kollegen ("In meiner Seele explodierte gleichsam eine Rakete und stieg leuchtend ... in die Höhe"), gefangen aber in der Ehe mit einem ungeliebten Mann, wenn - ja, wenn der Geliebte (oder gar Liebhaber?) nicht Tschechow hieße! Man hat die Authentizität von Awilowas "Erinnerungen" angezweifelt; Bunin (der die Autorin wie Tschechow gut kannte) hat sich vorbehaltlos zu ihnen bekannt (vgl. ID 49/04) - wie immer: Awilowa vermag herzerweichend zu erzählen, detailreich Milieus und Zeitsituationen zu spiegeln. Editorisch mit Erläuterungen, zeittafel u.a. vorzüglich aufbereitet, auch glänzend eingedeutscht. Als (traurig-tränenfördernder) Liebesroman (mit emanzipatorischer Note) wären die Aufzeichnungen der Anteilnahme einer breiten Leserschaft gewiss. (2) (Otto-Rudolf Rothbart)