• Media type: Book
  • Title: Der Schleier der Erinnerung : Grundzüge einer historischen Memorik
  • Contributor: Fried, Johannes [Author]
  • Published: München: Beck, 2004
  • Extent: 509 S.; 23 cm
  • Language: German
  • ISBN: 3406522114
  • RVK notation: LB 63000 : Darstellung ohne geografischen Bezug
    NB 5100 : Allgemeines
    NB 5110 : Einzelbeiträge
    MR 2000 : Allgemeine Werke und Lehrbücher
  • Keywords: Geschichtsbild > Kollektives Gedächtnis
    Geschichtswissenschaft > Erinnerung > Gedächtnis > Kulturwissenschaften
    Vergessen > Quellenkunde > Hirnforschung > Kognitionswissenschaft
  • Origination:
  • Footnote: Literaturverz. S. [444] - 500
  • Description: Das Gedächtnis trügt. Erinnern und Vergessen sind grundlegende Prozesse menschlichen Lebens. Sie sind damit zugleich entscheidende, bisher aber kaum beachtete Faktoren für das Zustandekommen der Mehrzahl historischer Quellen. Johannes Fried konfrontiert deshalb die Ergebnisse der modernen Gedächtnis- und Hirnforschung mit ausgewählten Beispielen aus der Geschichte, um den Schleier der Erinnerung zu lüften. Gleich einem Schleier senkt sich die Erinnerung über alles, was war. Sie verklärt, verformt, verdrängt. Erinnern und Vergessen sind grundlegende Prozesse menschlichen Lebens. Wie weit aber reicht die verformende Kraft des Gedächtnisses tatsächlich? Die moderne Geschichtswissenschaft hat sich der Frage bisher kaum gestellt, obschon die Mehrzahl der historischen Quellen auf Gedächtnisleistungen beruht. Die Unzuverlässigkeit des menschlichen episodischen Gedächtnisses erweist sich schon im Hinblick darauf, wie fehlerhaft es die Sachdaten eines Geschehens, den Ort, die Zeit, die daran Beteiligten erinnert und festhält. Diese Unzuverlässigkeit erfordert neue methodische Überlegungen und Zugänge für die historische Quellenkritik. Der Frankfurter Historiker Johannes Fried erläutert in diesem Buch die Ergebnisse moderner Kognitionswissenschaften und konfrontiert sie mit ausgewählten Beispielen der modernen und mittelalterlichen Geschichte. Sein Ergebnis: Vergangenheit wird in der Gegenwart stets neu geschaffen; unbewußt konstruiert aus unterschiedlichen Elementen erinnerten Geschehens. Wesentlich geprägt durch die Erfordernisse der jeweiligen Gegenwart entstehen scheinbar stimmige Vergangenheitsbilder, die doch in ihren elementaren Aussagen erheblich vom tatsächlich Geschehenen abweichen können. Jede Erinnerung und damit jede Quelle ist deshalb auf ihre Gegenwart hin zu befragen, um sie beurteilen zu können. Am Ende stehen neue Regeln für den Umgang mit Geschichte. Was also verdeckt der Schleier?

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