University thesis:
Zugl.: Chemnitz, Techn. Univ., Diss., 2001
Footnote:
Literaturangaben
Description:
Der Höhepunkt der gesellschaftlichen und politischen Auseinandersetzung um Scientology ist überschritten. Sowohl die Bundestag-Enquete-Kommission "Sogenannte Sekten und Psychogruppen" als auch die Beobachtung durch den Verfassungsschutz trugen zu einer Versachlichung der Diskussion bei. Konnten die erzielten Ergebnisse darüber hinaus auch die Frage nach dem religiösen oder extremistischen Charakter der Organisation klären? Gehen tatsächliche Gefahren für den Einzelnen oder die Gesellschaft von Scientology aus? Warum ist die Auseinandersetzung über Scientology eine andere als in den USA? Liegt die Antwort in deren Gründung durch religiöse Dissenter oder in der von Europa sich unterscheidenden politischen Kultur und religiösen Vielfalt? Können Politik und Öffentlichkeit in Deutschland möglicherweise aus der langen Tradition eines multireligiösen Staates lernen, selbst wenn die Wall of Seperation nicht so hoch ist wie oft beschrieben? Der vorliegende Band versucht diese Fragen sowohl historisch deskriptiv als auch extremismustheoretisch zu beantworten. Er zeichnet wichtige Weichenstellungen der Staat-Religionen-Beziehung nach, untersucht Scientology anhand ihrer Schriften und bewertet sie unter Verwendung extremismustheoretischer Kategorisierungssysteme.