Description:
Die Biochemiker Gassen und Minol unternehmen eine Zeitreise durch die europäische Kulturgeschichte, um zu zeigen, dass man von Anfang an davon geträumt hat, den Menschen künstlich zu vervollkommnen. (Frank Ufen)
Je mehr sich die Möglichkeiten erweitern, das menschliche Erbgut technisch zu manipulieren, desto mehr verbreitet sich der Glaube, dass man den Menschen nach Belieben verändern könnte. Mittlerweile gibt es sogar seriöse Wissenschaftler, die davon träumen, Mensch-Maschinen-Systeme oder den vollkommenen Menschen zu erschaffen, der mit einem überagenden Intellekt ausgerüstet ist, dem keine Krankheit mehr etwas anhaben kann und der den Tod besiegt hat. Die Biochemiker Hans-Günter Gassen und Sabine Minol sind der Auffassung, dass solche Utopien und Horrorvorstellungen eine lange Vorgeschichte haben und im abendländischen Denken von Anfang an angelegt gewesen sind. Um ihre These zu belegen, haben die Autoren sich gründlich mit etlichen Zeugnissen aus der europäischen Kulturgeschichte der letzten 3000 Jahre beschäftigt - vom Prometheus-Mythos angefangen bis hin zu Mary Shelleys "Frankenstein". Ob diese kulturgeschichtlichen Untersuchungen dabei helfen, die gentechnischen Experimente der Gegenwart angemessen zu beurteilen, ist fraglich. Davon abgesehen, ein hoch informatives und elegant geschriebenes Buch. (2)