• Media type: Book
  • Title: In meinem fremden Land : Gefängnistagebuch 1944
  • Contributor: Fallada, Hans [Author]; Williams, Jenny [Editor]; Lange, Sabine [Editor]
  • Published: Berlin: Aufbau-Verl., c 2009
  • Issue: 1. Aufl.
  • Extent: 333 S.; Ill; 22 cm
  • Language: German
  • ISBN: 9783351028008
  • RVK notation: GM 3081 : Gesamtausgaben
  • Keywords: Fallada, Hans
    Neustrelitz > Strafgefangener > Geschichte 1944
  • Origination:
  • Footnote:
  • Description: Während seiner Haftzeit von September bis Dezember 1944 in Neustrelitz schreibt Hans Fallada nicht nur den (autobiografische Erfahrungen verarbeitenden) Roman "Der Trinker", sondern auch dieses bisher unveröffentlichte Gefängnis-Tagebuch. Es ist seine Aufarbeitung der tagtäglichen Lebensbedingungen im Nazi-Deutschland, die sich in ihrer Ehrlichkeit und Bitterkeit wie eine Kontrafaktur zu den 1943 veröffentlichten idyllischen Skizzen aus seinem ländlichen Lebensalltag liest ("Heute bei uns zu Haus": zuletzt BA 10/02). Allerdings: Literarisch sind diese Erinnerungen alles andere als überzeugend, weshalb sie auch von Fallada nach Kriegsende nicht publiziert wurden, sondern allenfalls zur weiteren Überarbeitung vorgesehen waren. Und auch die politische Bewertung und die geschichtliche Einordnung der Erlebnisse und Erfahrungen Falladas erscheint selten überzeugend. Dennoch eine für jede weitere Beschäftigung mit Fallada wichtige neue Quelle, die zumindest in größeren Bibliotheken die Sekundärliteratur zu diesem Autor ergänzen sollte. (3) (Ronald Schneider)

    Bekenntnishaftes lag dem Erzähler Fallada fern, doch in der seelischen Bedrängnis des Jahres 1944 wird die Selbstreflexion zur Überlebensstrategie. Im "Todeshause" bringt er seine politische Abrechnung zu Papier. "Ich weiß, daß ich wahnsinnig bin. Ich gefährde nicht nur mein Leben, ich gefährde [...] das Leben vieler Menschen, von denen ich berichte", notiert der Getriebene. Er schreibt von Bespitzelung und Denunziation, von der Gefährdung seines Lebensquells, der literarischen Arbeit, und vom Schicksal vieler Freunde und Zeitgenossen wie Ernst Rowohlt und Emil Jannings. Zur Tarnung und um Papier zu sparen, verwendet er Kürzel. Seine Notate, den Blicken der Wärter ständig ausgesetzt, werden zu einer Art "Geheimschrift". Am Ende gelingt es ihm, das Manuskript aus dem Gefängnis zu schmuggeln.

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