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Aufgrund langjähriger Erfahrungen im Politikbetrieb und anhand vieler Beispiele zeigt Oswald Metzger, dass es fast unmöglich geworden ist, in Deutschland notwendige Veränderungen durchzusetzen: weil in den Parteien der Opportunismus regiert und wir Bürger unbequeme Wahrheiten gar nicht erst hören wollen. Eine furiose Kritik an der herrschenden demokratischen Kultur und ein leidenschaftliches Plädoyer für mehr Verantwortungsgefühl und Augenmaß in der Politik. (Quelle: Verlag / Internet).
Metzger war bei den Grünen u.a. haushaltspolitischer Sprecher im Bundestag, zuletzt MdL in Baden-Württemberg. Aus Protest gegen sozialpolitische Beschlüsse trat er zur CDU über, dort ist er bei der Nominierung als Bundestagskandidat gescheitert. Seine persönliche Entwicklung, auch die Hintergründe für seinen Fehlstart in der CDU, beschreibt der Autor zwar nur am Rande: vordergründig, um die Mechanismen bei der politischen Willensbildung und Rekrutierung des Spitzenpersonals in Parteien zu sezieren; zwischen den Zeilen wird aber auch Enttäuschung über die Abfuhr der neuen Parteifreunde spürbar. Ansonsten variiert Metzger Argumente früherer Veröffentlichungen (z.B. O. Metzger: "Einspruch!", BA 8/03), plädiert für eine nachhaltige Haushalts- und Steuerpolitik und eine stärkere direkte und verbindliche Beteiligung der Bürger bei der Kandidatenaufstellung und politischen Entscheidungen (Plebiszite). Die im Titel angedeutete Kritik an der Erwartungshaltung der Bürger bleibt oberflächlich, hier hätte der Autor tiefer einsteigen können (vgl. z.B. N. Blome: "Faul, korrupt und machtbesessen", BA 12/08). (3)