Footnote:
LEHR-Programm gemäß 3 14 JuSchG. - Extras: "Eisenfresser"-Filmpremiere in Bangladesh (2008, 14 Min.), Fotos von den Dreharbeiten
Dokumentarfilm. Deutschland. Bangladesch. 2007
D/BD 2007
Sprachen: dt., engl. - Untertitel: dt., engl., franz., span., indones., portug.. - Teilw. in Bengali mit dt. Untertiteln
Description:
In Bangladesch, am einstmals weißen Strand von Chittagong, finden ausgemusterte Tanker und Containerschiffe ihr Ende. Tausende von Arbeitern ziehen die Ozeanriesen mit Hilfe von Stahl-Seilen an Land: barfuss und mit bloßen Händen. In den Abwrack-Werften am Strand zerlegen sie in mühsamer Schufterei die rostigen Pötte. "Lohakhor" nennt man diese Arbeiter in der Landessprache "Eisenfresser". Ich wollte wissen, wer die Menschen sind, die über Monate für einen Hungerlohn zu uns in den Süden kommen, sagt Regisseur Shaheen Dill-Riaz, der in der Nähe von Chittagong aufgewachsen ist. Die Werft, die er dazu besucht hat, trägt den Namen PHP. Das steht für "Peace, Happiness and Prosperty". Die beiden Kleinbauern Kholil und Gadu heuern seit Jahren Männer aus dem armen Norden an, die meisten davon Verwandte und Nachbarn aus ihrem Dorf. Die alljährliche Hungersnot nach den Überschwemmungen der Regenzeit zwingt sie, ihre Heimat zu verlassen. Im Süden, in Chittagong, hoffen sie, das Geld zum Überleben ihrer Familien zu verdienen. Auf einer der Werften angekommen, werden sie nicht einfach angestellt, sondern finden sich in einem komplizierten Geflecht, das sie mit nicht ausgezahlten Vorschüssen und Krediten knebelt. Da sie nur in werfteigenen Unterkünften wohnen und sich nur bei den ortsansässigen Lebensmittelhändlern versorgen können, sind sie am Ende der Saison hoch verschuldet. Nach Abzug der aufgehäuften Kosten bleibt ihnen oftmals nicht einmal genug, um die Heimreise damit zu bezahlen. Ausgebeutet, ausgelaugt und gebrochen, sitzen sie in einer regelrechten Schuldenfalle. Dabei erledigen gerade sie die härtesten und auch gefährlichsten Arbeiten. Mit Shaheen Dill-Riaz lernen wir ein ausgeklügeltes System von Ausbeutung kennen, aus dessen verhängnisvollem Kreislauf von Not und Ausbeutung nur wenigen Arbeitern der Ausstieg gelingt.
In Bangladesch gibt es einen Ort, an dem ausgediente Tanker und Containerschiffe aus aller Herren Länder verschrottet werden. Unter den unglaublichsten Bedingungen, ohne Sicherheitsausrüstung jeglicher Art, barfüi︢g und -häuptig, ohne Handschuhe oder irgendeinen Schutz zerlegen hier Hunderte von armen Wanderarbeitern jährlich 1.000 Tonnen Schrott zum Recyclen. Der mehrfach preisgekrönte Film führt schonungslos die katastrophalen Zustände und die gnadenlose Ausbeutung der Arbeiter vor Augen. Ab mittleren Beständen sehr empfohlen. (Sprachen: D, Bahasa Indonesia, E, F, GB, P; Bonusfilm "Premiere in Bangaldesh 2008")