University thesis:
Teilw. zugl.: Berlin, Freie Univ., Diss., 2009
Footnote:
Literaturverz. S. 474 - 525
Description:
Ernst Jünger hat ein umfängliches Reisewerk hinterlassen. Im Laufe seines Lebens unternahm er mehr als 80 Reisen, etliche auch an exotische Orte in Übersee. Ausgehend von größtenteilsm unbekannten Dokumenten des Nachlasses authentischen Reisenotizen und unveröffentlichten Briefen , fügt Weber der Biografie dieses Jahrhundertmenschen das bislang ungeschriebene Kapitel eines intensiven Reiselebens hinzu. Jünger reflektierte die Moderne als Beschleunigungsgeschichte und dokumentierte die um (Selbst-)Bewahrung bemühten Versuche, die katastrophalen Umbrüche, den permanenten Wandel des 20. Jahrhunderts literarisch zu bewältigen. Ernst Jüngers Ästhetik der Entschleunigung liefert damit nicht nur eine Ästhetik des Tourismus und der literarischen Moderne, sondern hält auch Verhaltensregeln für eine Epoche bereit, in der das Zeit-für-sich-haben immer weniger möglich erscheint. „Jan Robert Webers Studie ist dennoch eine ausführlich recherchierte und belegte Diskussion der Jüngerchen kulturellen Beschleunigungskritik vor dem Hintergrund einer Ästhetik, die ein „natura maxima miranda in minimis“ – ein Aufspüren der größten Wunder der Natur im Winzigen propagiert und auf dem Ideal des Stillstands gründet. Jünger-KennerInnen werden in diesem Buch eine mit Sachkenntnis präsentierte Darstellung des dialektischen Verhältnisses des Autors mit dem modernen Fortschritt und der Bewegung vorfinden, die ihnen zu einer interessanten neuen Perspektive auf die Autorschaft Jüngers verhilft. Für LeserInnen, die sich eher für eine literatursoziologische Theorie der „Ästhetik der Entschleunigung“ interessieren, birgt Webers Buch viele Impulse, die jedoch leider nicht in einem methodischen Überblick zusammengefasst werden. Vielleicht wäre das etwas für das nächste Buch des Autors. Mit dem Thema liegt er allemal auf der Höhe der Zeit“ (literaturkritik.de)
Hinweis Internationale Hölderlin Bibliographie: S. 121f.: Unerschütterlich wie Hölderlin : die Notwendigkeit der Insel