Description:
Die 2 Seiten der Welternährungslage, Hunger und Überfluss, werden in ihrer wechselseitigen Bedingtheit zunehmend thematisiert (vgl. u.a. T. Busse: "Die Ernährungsdiktatur", BA 8/10, spannende Analyse und Konsumentenappell, und - als unermüdlicher Kritiker des Neoliberalismus - Jean Ziegler: "Wir lassen sie verhungern" (ID-A 49/12). Der in Lüneburg und Salzburg lehrende Philosoph H. Lemke teilt die Kritik dieser und anderer Autoren an den Strukturen und Folgen der industriellen Nahrungsmittelproduktion einerseits und dem Konsumentenverhalten, das den Strategien der Nahrungsmittelkonzerne entspricht, andererseits. Ihm geht es um die Erkenntnis der Gastrosophie (politische Philosophie des Essens), dass Essen politisch ist. Angesichts der komplexen globalen und individuellen Folgen unseres Essverhaltens müssen gesellschaftliche Veränderung und eine neue ethische Esskultur Ziele sein, die er durch eine Vielzahl von Bewegungen "von unten" heraufkommen sieht. Kapitalismuskritisch, in seiner philosophischen Vertiefung über o.a. Titel hinausgehend, sehr verständlich und gut lesbar geschrieben. Aktuell. (2)