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Faszinierende Beschreibungen der starken Verbindung zwischen dem Nervengeflecht im Becken und Geist und Gefühlen der Frau - "Vagina" bricht ein Denkverbot, das seit den klitoriszentrierten 1970ern erotische Sehnsucht nach Männern und vaginale Erfüllung als autonomiegefährdend abwertet. (Heidrun Küster)
Ihr Titel "Der Mythos Schönheit" (BA 8/91) schlug als feministische Bombe ein, nun wird feministisch begründet auf Naomi Wolf eingeschlagen. Dabei ist auch "Vagina" bahnbrechend, bricht ein Denkverbot, das seit den klitoriszentrierten 1970ern erotische Sehnsucht nach Männern und vaginale Erfüllung als autonomiegefährdend abwertet. Eigentlich dürften Wolfs Beschreibungen der starken Verbindung zwischen dem Nervengeflecht im Becken und Geist und Gefühlen der Frau, über die Beziehung zwischen zutiefst befriedigenden Orgasmen und Selbstwertgefühl, Kreativität und Sinnesschärfung, über Hirnveränderungen und Depressionen sexuell traumatisierter Frauen nicht rückwärtsgewandt verstanden werden, doch ihr schlägt unfassbare Wut entgegen. Dabei erfährt, wer ihr Buch ganz liest, viel über weibliche Sexualität und das Verhältnis zur Vagina im Lauf der Geschichte bis hin zur heutigen Auffassung von Sex als Spaß samt allfälliger Pornografisierung. Die Ausführungen über tantrische Heilungen mögen befremden, ihre Hinweise zur Erweckung und Erhaltung weiblichen Begehrens sollte sich aber niemand entgehen lassen. (2) (Heidrun Küster)