Description:
Gedichte, Lieder, Poetik und mehr. In 16 Kapiteln erläutert der Autor den besonderen Gestus der Lyrik Brechts. Die besprochenen Werke selbst geben Einblick in das Denken, Leben und Dichterschaffen: "Der junge Brecht und der Erste Weltkrieg", "Gott ist tot: Von einer Welt ohne Transzendenz", "Aus dem Lesebuch für Städtebewohner", "Brechts realistische Poetik", "Der Kampf gegen den Faschismus", "Brecht und Amerika", "Kriegsfibel", "Kinderlieder", u. a. Mit Einzelinterpretationen bekannter Gedichte und aktuellem Forschungsstand - spannend für alle Brecht-Interessierten. "Hat der Lyriker Bertolt Brecht dem Dramatiker den Rang abgelaufen? Schon 1978 stellte Walter Hinck fest, die "Stunde der Lyrik" Brechts sei "endgültig gekommen", und 1996 meinte Marcel Reich-Ranicki, bleiben werde von Brecht "vornehmlich die Lyrik". Der grundlegend informierende und klug orientierende Kommentar des Mannheimer Germanisten Ulrich Kittstein bestätigt diese These. Er kann sich auf eine sichere Editionslage und eine breite Textbasis stützen; über 2.300 lyrische Texte versammelt die "Große kommentierte Berliner und Frankfurter Ausgabe" in fünf Bänden. Kittstein kontextualisiert und analysiert Brechts Gedichte mit großer Umsicht und zeigt, dass, um mit Brecht zu sprechen, ein Gedicht manchmal "sehr wenig Arbeit" verschlingen und viel Arbeit vertragen kann. Was das Besondere von Brechts Lyrikverständnis im 20. Jahrhundert ist, führt das erste Kapitel der guten Übersicht halber in einer Art Ausschlussdiagnose aus... Die folgenden 15 Kapitel stellen thematische Schwerpunkte in der Werkentwicklung vor... Man muss nicht mit allen Deutungen einverstanden sein, etwa mit der antiautoritären Lesart des "Lobs der Partei". Aber die Übersichtskapitel eignen sich hervorragend zum Einstieg in thematische Felder der Lyrikgeschichte des 20. Jahrhunderts" (literaturkritik.de)