Description:
Der junge Ich-Erzähler wird aus seinem unruhigen Leben in Deutschland plötzlich in die Heimat Argentinien an das Krankenbett des Vaters gerufen. Schmerzlich wird er mit der Vergangenheit des Vaters während der Militärdiktatur konfrontiert. (Gabriele Fachinger)
Der junge Ich-Erzähler lebt in Deutschland ein unstetes Leben. Er weiß nicht, wo er hingehört, leidet unter psychischen Störungen. Da wird er überraschend an das Krankenbett seines Vaters in Argentinien gerufen. Der Protagonist wird nun mit der Vergangenheit des Vaters und dessen politischem Engagement während der Militärdiktatur in Argentinien konfrontiert. Schmerzlich wird dem Erzähler bewusst, dass seine in der Erinnerung idyllische Kindheit in Wahrheit eine politisch gefährliche Zeit für die Familie war. Sein Vater erscheint ihm fremd, die Möglichkeit der Klärung verloren. In Fragmenten verknüpft der Autor Ereignisse, die zum großen Teil seinen biografischen Erfahrungen entsprechen und bedient sich unterschiedlicher Stilmittel, die den Gemütszustand des Protagonisten widerspiegeln: Träume, Zeitungsberichte, Erinnerungen, Auflistungen, Rückblenden, verwirrende Kapitelnummerierungen, versteckte Zitate der Weltliteratur. Der Autor und Journalist legt mit dieser anspruchsvollen Vergangenheitsbewältigung seinen 1. Roman vor, der dem Leser einiges abverlangt. Empfohlen ab Mittelstadtbibliotheken. (Gabriele Fachinger)