Description:
Untersuchung des Alltags der jüdischen Bevölkerung im expandierenden "Großdeutschen Reich" seit Beginn der Deportationen: Reaktionen, Wahrnehmung von Handlungsspielräumen, Interaktion mit der nichtjüdischen Bevölkerung. (Larissa Dämmig)
Enthalten sind Beiträge von Historiker/-innen zu verschiedenen Fragen des Alltags der jüdischen Bevölkerung im expandierenden "Großdeutschen Reich", die seit Beginn der Deportationen einer extremen Verfolgung ausgesetzt waren. Untersucht wird, wie Jüdinnen und Juden in Berlin, Wien, im Getto Theresienstadt, einer polnischen Kleinstadt oder in Triest ihre Situation wahrnahmen, welche Handlungsspielräume sie sich erschlossen, wie sie auf die Ausgrenzung und Verfolgung reagierten und wie sie mit der nichtjüdischen Bevölkerung agierten. Es wird ein Bogen gespannt von Überlebensstrategien im Untergrund in Berlin über Erfahrungen von "Mischlingen" und "Geltungsjuden" in Wien, kulturelle Aktivitäten in Theresienstadt bis hin zum Leben unter Besatzung in Triest. Während über Jahrzehnte die Holocaustforschung sich vor allem auf die Rekonstruktion der Vertreibung und des Völkermords anhand wichtiger Daten und Ereignissen konzentrierte, wird in diesem Buch Alltagsgeschichte als integraler Bestandteil der Geschichte des Holocaust untersucht, die die Verfolgten selbst als Handelnde in den Mittelpunkt stellt. (2) (Larissa Dämmig)