Description:
2 Jahre lang führte der große amerikanische Historiker Tony Judt während einer tödlichen Nervenerkrankung Gespräche mit seinem Historikerkollegen Timothy Snyder, in denen er zugleich auf sein Leben und auf die großen politischen Ideologien dieses Jahrhunderts zurückblickte. (Engelbrecht Boese)
Mehr noch als mit seinem "Chalet der Erinnerungen" (München 2012, nicht besprochen) hat Tony Judt, einer der großen Historiker unserer Zeit (BA 11/06; ID-G 12/10), mit diesem Buch, das nach seinem Tod erschienen ist, gewissermaßen sein Vermächtnis hinterlassen. Es ist das Ergebnis ausführlicher Gespräche, die Judt während der letzten 2 Jahre einer tödlichen Nervenerkrankung mit seinem jungen Historikerkollegen T. Snyder geführt hat (ID-A 13/13). Vermächtnis ist es, weil es nicht nur die großen Ideologien dieses Jahrhunderts umkreist - Kommunismus, Liberalismus, Faschismus -, sondern weil es zugleich Autobiografie ist und die Deutung der politischen Ideen und der Geschichte dieses Jahrhunderts mit dem Rückblick und der Selbstvergewisserung eines Historikers und Zeitgenossen verbindet, der als Marxist und Jude immer Außenseiter war, als Publizist und Essayist aber stets auch selbst leidenschaftlich Stellung bezogen hat, und das tut er auch in diesem Buch noch. Verzeichnis der zitierten Literatur, Personenregister. Nach der großen Medienresonanz für anspruchsvolle Leser schon in mittleren Bibliotheken. (2) (Engelbrecht Boese)