Description:
Um biografische Brüche und Risse durch Emigration und daraus folgende Verletzungen sowie Bewusstwerdung durch Erinnerungen kreisen die 15 Erzählungen der in Brasilien geborenen ungarischen Autorin und beleuchten Augenblicke, die ein Leben verändern oder im neuen Licht erscheinen lassen. Augenblicke werden im Bild festgehalten, eine Reihe von Fotos ergeben eine Geschichte, Musik malt Bilder für die Ohren, ein Film ist eine Geschichte aus laufenden Bildern, Erinnerungen sind Bilder, sprachliche Begriffe erzeugen Bilder. Bilder sind aber nicht nur Thema, sondern gewissermassen auch literarische Form, denn die Geschichten entwickeln sich wie Mosaiken aus zunächst oft zusammenhanglos erscheinenden Skizzen. Wie schon bei ihrem 1. Erzählband "Abendschule" (ID-B 18/12) hat Terezia Mora die sprachliche Vielfalt kongenial ins Deutsche übertragen. Keine leichte Lesekost, zahlreiche Anspielungen auf hierzulande nicht allgemein bekannte historische Begebenheiten, doch eröffnen sich oft unvermittelt wunderschöne, fast lyrische Sprachbilder. Für ausgebaute Literaturbestände in größeren Büchereien empfohlen