• Media type: E-Book; Thesis
  • Title: Molekulargenetische Untersuchungen caniner Mammatumoren und ihrer zirkulierenden Nukleinsäuren
  • Other titles: Parallelsacht.: Molecular Analysis of canine mammary tumors and their circulating nuleic acids
  • Contributor: Hennecke, Silvia [Other]; Kaup, F.-J. [Other]
  • Published: 2015
  • Extent: Online-Ressource (58 S. = 9.136 kb, text); Ill., graph. Darst
  • Language: German; English
  • Identifier:
  • Keywords: Brusttumor > Genanalyse > Deletionsmutante > Hund
  • Origination:
  • University thesis: Hannover, Tierärztliche Hochsch., Deutsches Primatenzentrum Göttingen, Diss., 2015
  • Footnote: Systemvoraussetzungen: Acrobat reader
  • Description: Mammatumore, zirkulierende Nukleinsäure. - Mammatumore sind die häufigsten Neoplasien beim weiblichen Hund. Im Rahmen dieser Dissertation sollten chromosomale Aberrationen sowohl im Tumorgenom als auch in den zirkulierenden Nukleinsäuren an Mammatumoren erkrankter Hunde nachgewiesen und miteinander verglichen werden. In der ersten Publikation (Beck J., Hennecke S., et al.: Genome aberrations in canine mammary carcinomas and their detection in cell-free plasma DNA. PLoS ONE. 2013; 8(9): e75485) wurde die DNA von fünf malignen Tumoren, die zugehörige Leukozyten-DNA und ihre zirkulierenden Nukleinsäuren isoliert und mit Hochdurchsatz-Sequenzierung untersucht. Die Sequenzierungsdaten der Tumoren zeigten ein sehr heterogenes Muster der genomischen Aberrationen. Zwei Tumore zeigten chromosomale Aneuploidien und ein Tumor zeigte kleinere Deletionen. In einem weiteren Tumor konnten interchromosomale Fusionen nachgewiesen werden, wohingegen ein Tumor keine der genannten Aberrationen aufwies. In den zirkulierenden Nukleinsäuren konnten diese unterschiedlichen Aberrationen der Tumor-DNA mittels Sequenzierung ebenfalls detektiert werden. Die Abweichungen zum Tumor sind jedoch deutlich geringer, da es zu einer Verdünnung der Nukleinsäuren der apoptotischen Tumorzellen durch normale Körperzellen im Blut kommt. Für vier der Tumoren wurde ein tumor- und aberrationsspezifisches digitales PCR-Assay entwickelt, womit der tumorspezifische Anteil in den zirkulierenden Nukleinsäuren nachgewiesen wurde. Zwischen den Tieren variierte dieser Anteil sowohl zwischen den Tumoren als auch den zirkulierenden Nukleinsäuren grundlegend. Bei einem Tier konnte die tumorspezifische Nukleinsäure noch 83 und 89 Wochen nach der Mastektomie detektiert werden. Daraufhin wurde mit Hilfe einer Computertomographie eine Lungenmetastase bei diesem Tier nachgewiesen. In vier von fünf Tumoren konnte durch Sequenzierung eine Deletion am proximalen Ende des Chromosoms 27 detektiert werden, wohingegen der überwiegende Anteil der Aberrationen nur in zwei Tumoren auftrat. In diesem Bereich des Chromosoms 27 liegt das Prefoldin-Untereinheit 5-Gen (PFDN5). Das kodierte Protein ist Teil des Prefoldin-Komplexes und beim Menschen ist insbesondere PFDN5 dafür bekannt, den c-Myc Transkriptionsfaktor zu unterdrücken. Dadurch besitzt es das Potential, als Tumor-suppressorgen zu fungieren und kann aufgrund dessen mit hoher Wahrscheinlichkeit als Kandidatengen angesehen werden. Die oben beschriebene Deletion wurde mittels Droplet Digitaler PCR in 10 von 20 malignen Mammatumoren bestätigt. Innerhalb dieser Gruppe wurde bei Tumoren mit der Deletion ein signifikant erhöhter Ki-67 Wert ermittelt. Darauf aufbauend wurde in der zweiten Publikation (Hennecke S., et al.: Prevalence of the Prefoldin Subunit 5 Gene Deletion in canine mammary tumors. PLoS ONE. 2015; 10(7):e0131280. doi:101371) die PFDN5 Deletion an einer größeren Probandenanzahl untersucht. Es wurden 102 maligne und 40 benigne Mammatumoren und 11 Mammageweben ohne histopathologischen Befund auf des Auftreten der Deletion getestet. Die PFDN5 Deletion wurde in 24% der malignen, aber nur in 9% der benignen Mammatumore detektiert. In den nicht-malignen Geweben war sie nicht nachweisbar. Innerhalb der malignen Tumore trat die Deletion in den verschiedenen Untergruppen unterschiedlich häufig auf. Zusätzlich zur Deletion konnten bei den malignen Mammatumoren erhöhte Ki-67 Werte als Zeichen einer erhöhten Proliferationsrate festgestellt werden. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass bei den untersuchten malignen Mammatumoren strukturelle Genomaberrationen nachgewiesen wurden, so dass deren Korrelat im Plasma als Tumorbiomarker anwendbar erscheint. Dies gilt besonders für das Auftreten der Deletion des PFDN5 Gens, das einen potentiellen neuen Tumormarker auf molekulargenetischer Ebene darstellen könnte.
  • Access State: Open Access