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Media type:
E-Book;
Thesis
Title:
Stammheim
:
Eine moderne Haftanstalt als Ort der Auseinandersetzung zwischen Staat und RAF
Contains:
Frontmatter -- -- Inhalt -- -- Vorwort -- -- I. „Tödlicher Ort in bleierner Zeit“ – Ein Gefängnis als Symbol? -- -- II. Strafrechtsreform und innere Sicherheit -- -- III. Die umstrittene Organisation des Haftvollzugs -- -- IV. Vor Stammheim: Haftbedingungen und Strategien der RAF -- -- V. In Stammheim: Privilegien der RAF -- -- VI. Neben Stammheim: Legislative Reaktionen und Prozess -- -- VII. Stammheim im „Deutschen Herbst“ -- -- VIII. Über Stammheim: Der Diskurs über den „Staat“ -- -- IX. Nach Stammheim: Was bleibt? -- -- Abkürzungsverzeichnis -- -- Quellen und Literatur -- -- Personenregister
University thesis:
Dissertation, Universität München, 2013
Footnote:
In German
Mode of access: Internet via World Wide Web
Description:
Bei ihrer Eröffnung im Jahr 1963 galt die JVA Stuttgart-Stammheim als "modernste Haftanstalt im Bundesgebiet". Die Menschenwürde der Inhaftierten sollte geachtet werden, fortschrittliche Sicherheitstechnologie jegliche Fluchtversuche verhindern. Von 1974 bis 1977 entwickelte sich Stammheim jedoch zum zentralen Ort der Konfrontation zwischen Staat und Roter Armee Fraktion (RAF), deren Gewalttaten in den Jahren zuvor die Bundesrepublik erschüttert hatten. Die hier inhaftierten Terroristen, namentlich Andreas Baader, Ulrike Meinhof und Gudrun Ensslin, inszenierten die eigenen Haftbedingungen medienwirksam als "Isolationsfolter", während der Staat ihnen weitreichende Privilegien einräumte, zugleich aber die Gesetze verschärfte. Die Situation eskalierte im Herbst 1977, als sich die prominentesten RAF-Mitglieder im "Hochsicherheitstrakt" von Stammheim das Leben nahmen. Sabine Bergstermann untersucht erstmals quellengestützt, wie es dazu kam, dass die Führungsspitze einer terroristischen Organisation aus diesem Gefängnis heraus den "bewaffneten Kampf" fortführen konnte und Stammheim zu einem Symbol für den Konflikt zwischen Staat und Terrorismus in der Bundesrepublik wurde.
From 1974 to 1977, Stammheim was front stage in the confrontation between the state and the Red Army Faction. The terrorists effectively portrayed their conditions of imprisonment in the media as torture by isolation. Meanwhile, the state granted them privileges while tightening its legal controls. The situation came to a climax in the fall of 1977 when five prominent RAF members killed themselves while confined in Stammheim’s high-security wing.