Description:
Eine streng katholische Mutter – Zahnärztin mit eigener Praxis neben einer Stiftskirche in Wien und einem fanatischen Glauben, der die Bibel gefährlich wörtlich nimmt. Was macht das mit dem Sohn? Mit einem jungen Mann, der sich nach einem Vater sehnt und allerlei Begierden entwickelt, je älter er wird? Er wird zu einem Suchenden, vor allem nach dem Tod der Mutter. Zu einem Fahrenden in Sachen Gott, den er in Gotland zu finden hofft, jenem fernen Sehnsuchtsort der Mutter, die immer behauptete, dort hätte sie seinen Vater kennengelernt. Ein unheimlicher, heiliger, jedoch auch wahnsinniger Ort. „Das Eis der Normalität ist in dem Roman dünn und bricht immer wieder. Wenn das Geschehen ins Fantastische, Grausame kippt, ist Stavarič voll in seinem Element. Es geht ihm um die Intensität der Bilder und der Sprache. Auf eine plausible Figurenpsychologie verzichtet er, die Themenstränge Kindheit, Beziehung zur Mutter, Gotland und Psychiatrie sind nur recht locker verknüpft. Von Haus aus der Intertextualität zugeneigt, nutzt er diesmal vor allem die Bibel als Quelle“ (falter.at)