University thesis:
Habilitationsschrift, Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, 2016
Footnote:
In German
Mode of access: Internet via World Wide Web
Description:
Diese Studie widmet sich ausführlich der Beschreibung und Analyse passivischer Strukturen des Deutschen als Konstruktionen mit eigener Perspektivierungsleistung. Ziel ist, sie als Konstruktionen im Konstruktionsnetzwerk (‚Konstruktikon‘) zu verorten und Besonderheiten der Konstruktionen auf der Basis ihrer Realisierungen im Sprachgebrauch zu erfassen. Eine breit angelegte Korpusstudie bildet dafür die Grundlage
Gegenstand dieser Studie sind nonagentive Konstruktionen des Deutschen, die sich maßgeblich durch die ihnen eigene Perspektivierungsleistung auszeichnen. Sie werden als eigenständige Formate aufgefasst mit konkreten Formen und spezifischen Bedeutungen. Damit wird das ‚Konversenmodell‘ der ‚aktivischen und passivischen Handlungsformen des Verbs‘ suspendiert. Mit den Konstruktionen der ASKRIPTION, der KOMMUTATION und der AKZEPTATION werden drei Grundtypen modelliert und in einer korpuslinguistischen Studie aus dem Sprachgebrauch rekonstruiert. Dafür wurden über 18500 systematisch erhobene Konstruktionsrealisierungen analysiert, in die die Verben sein, bleiben, scheinen, erscheinen, wirken, aussehen, gehören, werden, bekommen, erhalten, kriegenund habeneingebettet sind. Die sprachgebrauchsbasierte Beschreibung ermöglicht es erstmals, einen Ausschnitt eines semantisch motivierten Konstruktikons als prototypisch geordnetem Konstruktionsnetzwerk zu entwerfen. Die Studie richtet sich an ein grammatisch interessiertes Fachpublikum. Alexander Lasch, University of Kiel, Germany.