• Media type: E-Book; Report
  • Title: Reichs- und preußische Landesanstalten in Berlin. Ihre Entstehung und Entwicklung als außeruniversitäre Forschungsanstalten und Beratungsorgane der politischen Instanzen
  • Contributor: Ruske, Walter ( Dr. rer. nat. habil.) [Author]
  • imprint: BAM-Publica - Publikationsserver der Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM), 1973
  • Language: German
  • Origination:
  • Footnote: Diese Datenquelle enthält auch Bestandsnachweise, die nicht zu einem Volltext führen.
  • Description: Die vorgelegte Untersuchung will einem Phänomen nachgehen, das für das ausgehende 19. und beginnende 20 Jahrhundert mit seinen vielfältigen Verflechtungen zwischen der naturwissenschaftlich-technischen Entwicklung, der wirtschaftlich-sozialen Situation und den politischen Erfordernissen charakteristisch erscheint. Es ist dies die Gründung außeruniversitärer Forschungsinstitute unter der Regie des Staates, in denen eine auf die verschiedensten praktischen Erfordernisse bezogene Arbeit geleistet werden sollte, die dann als Orientierungshilfe für Entscheidungen der Legislative dienen konnte. Die in den verschiedenen Staaten des späteren Deutschen Reiches gegründeten Landesanstalten und schließlich die nach 1871 gebildeten Reichsanstalten spiegelen daher die Schwerpunkte wieder, bei denen eine weitgehend nur juristisch geschulte Staatsverwaltung auf sachverständige wissenschaftliche Hilfe hoffte. Diese Entwicklung ist auch aus einem weiteren Grunde bemerkenswert. Mit der Bildung der Landes- und Reichsanstalten wurde erstmals- wenn man hier von den an den Schulen und Hochschulen tätigen und als solche beamteten Lehrkräften absieht- von einem nicht nur in Preußen gültigen Prinzip abgewichen, das die ausbildungsmäßigen Voraussetzungen für eine Beschäftigung im Staatsdienst betraf. Bisher waren als höhere Beamte im Bereich der Staats- und Kommunalverwaltungen nur juristische bzw. kameralistisch vorgebildete Personen verwandt worden. Lediglich in einigen Ressorts wie der Bauverwaltung oder dem Berg- und Hüttenwesen wurde daneben noch eine wissenschaftliche Fachausbildung gefordert. Nun aber stand allgemein auch Naturwissenschaftlern und Technikern eine Laufbahn als Beamte offen. Vielleicht ist es charakteristisch für diesen Einbruch Verwaltungsfremder in die Hierarchie des klassischen Staatsdienstes, dass selbst noch in den heute gültigen beamtenrechtlichen Bestimmungen diese Gruppe als "Beamte besonderer Fachrichtungen" bezeichnet wird.
  • Access State: Open Access