Footnote:
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Description:
Anhand repräsentativer, länderübergreifender Datensätze zu Uran-Gehalten in Ober- und Unterböden sowie zu Uran-Konzentrationen im Sickerwasser/oberflächennahen Grundwasser (SW-oGW) von 50 norddeutschen Lockergesteinsstandorten wird der Frage nachgegangen, ob sich Hinweise auf eine U-Anreicherung in landwirtschaftlich genutzten Oberböden bzw. eine U-Verlagerung mit dem Sickerwasser als Folge eines Phosphordünger-bürtigen U-Eintrages in die Böden Deutschlands finden. Der Vergleich von U-Gehalten (Königswasserextrakt) in Ober- und Unterböden von ca. 1000 Standorten in Deutschland zeigt eine tendenzielle U-Anreicherung in landwirtschaftlich genutzten Oberböden gegenüber Oberböden unter Forst (mittlere Anreicherung: 0,15 mg/kg). Die U-Konzentrationen im SW-oGW der norddeutschen Lockergesteins-Standorte variieren um 4 - 5 Zehnerpotenzen in Abhängigkeit von Landnutzung (Forst < Acker) und Substrat (Sand < Geschiebelehm < Löss). Die dominierenden U-Spezies variieren v.a. als Funktion des pH-Wertes: unter Acker überwiegen mobile Uranyl-Carbonatspezies während unter Forst zweiwertige Uranyl-Kationen dominieren. Insgesamt stützen die Befunde dieser Auswertung die Hypothese einer schleichenden Befrachtung von landwirtschaftlich genutzten Böden mit Phosphordünger-bürtigem Uran und einer Verlagerung in das Grundwasser.