• Media type: E-Book; Thesis
  • Title: Forstliche Wissenschaftsgeschichte des langen 19. Jahrhunderts - Institutionalisierung forstlicher Ausbildung in Baden und Württemberg
  • Contributor: Neuhaus, Markus Matthias [Verfasser]; Schmidt, Uwe Eduard [Akademischer Betreuer]
  • imprint: Freiburg: Universität, 2015
  • Extent: Online-Ressource
  • Language: German
  • Identifier:
  • Keywords: Forst ; Forstberuf ; Prüfungsordnung ; Ausbildung ; Forstwissenschaft ; Geschichte ; Online-Ressource ; Württemberg ; Baden ; Pfadabhängigkeit ; pfadabhängige Entwicklung , ; path dependence ; forestry curricula ; institutionalization ; (local)doctoralThesis ; Hochschulschrift
  • Origination:
  • University thesis: Dissertation, Universität Freiburg, 2014
  • Footnote:
  • Description: Zusammenfassung: Es wird die Entstehungs- und Entwicklungsgeschichte der forstwissenschaftlichen Ausbildung für die deutschen Mittelstaaten Baden und Württemberg erstmals zusammenhängend und chronologisch in der Zeit des ausgehenden 18. Jahrhunderts bis zur Zusammenlegung des forstlichen Unterrichts von Baden und Württemberg an der Universität Freiburg 1920 rekonstruiert. Die Entwicklung der forstlichen Lehre in Baden und Württemberg setzt ein, nachdem für die Bewirtschaftung der Wälder forstwissenschaftliche Kenntnisse nötig wurden, die durch die herkömmliche Ausbildung zum „Hirsch- und Holzgerechten Jäger“ nicht mehr vermittelt werden konnten. In dieser Umbruchphase war in Baden und Württemberg der forstliche Unterricht erstmals kurzfristig an Universitäten angesiedelt. Die anfängliche universitäre forstliche Ausbildung wurde jedoch zugunsten eines jeweils institutionalisierten, aber nicht akademischen forstlichen Ausbildungskonzeptes aufgegeben. In Baden wurde 1832 eine forstliche Abteilung am Polytechnikum in Karlsruhe eingerichtet; in Württemberg begründete man 1825 die Land- und Forstwirtschaftliche Akademie in Hohenheim. Bereits kurz nach Einrichtung dieser forstlichen Ausbildungsstätten sind sowohl in Baden als auch in Württemberg Bestrebungen zu verzeichnen, den forstlichen Unterricht an die Universitäten zurückzuverlegen. In der vorliegenden Untersuchung werden diese Bestrebungen identifiziert und auf ihre Ursachen bezogen analysiert. In Württemberg wurde 1881 der forstliche Unterricht von Hohenheim an die Universität Tübingen transferiert; Baden verlegte den forstlichen Unterricht zusammen mit Württemberg erst 1920 an die Universität Freiburg. Mit Hilfe der historisch-kritischen Methode werden folgende forstliche Lehreinrichtungen und Institutionen untersucht, analysiert und chronologisch dargestellt: Baden: -Universität Freiburg (1787 – 1794) -Universität Heidelberg (1785 – 1833) -Private Forstlehreinrichtungen von v. Drais und Laurop (1795 – 1820) -Polytechnikum bzw. Technische Hochschule Karlsruhe (1832 – 1920) Württemberg: -Hohe Karlsschule (1773 – 1794) -Forstschule der Jäger-Garde zu Hohenheim (1782 – 1793) -Universität Tübingen (1818 – 1881) und (1881 – 1920) -Land- und Forstwirtschaftliche Akademie Hohenheim (1825 – 1881) Die dargestellten deskriptiv-analytischen Forschungsergebnisse zu den untersuchten forstlichen Lehreinrichtungen leisten einen wesentlichen Beitrag sowohl zur Institutionen- und Disziplingeschichte als auch zur Hochschul- und Wissenschaftsgeschichte in Baden-Württemberg. Dabei spielt die Rekonstruktion des forstlichen Ausbildungs- und Prüfungswesens, die biographische Einordnung sämtlicher an der forstlichen Ausbildung beteiligter Akteure sowie die Generierung einer vollständigen forstlichen Immatrikulationsliste der Tübinger Forststudenten zwischen 1818 und 1918 eine wesentliche Rolle. In der sich anschließenden synthetischen Analyse werden die gewonnenen Erkenntnisse in ihren entwicklungsgeschichtlichen Kontext gesetzt und bewertet. Mit Hilfe des wissenschaftlichen Analysekonzeptes der „Pfadabhängigkeit“ können Erklärungen dafür gegeben werden, aus welchen Gründen bestimmte forstliche Ausbildungsstrategien in Baden und Württemberg dauerhaft etabliert und fortgeführt wurden, obwohl dadurch zum Teil erhebliche Beeinträchtigungen in Kauf genommen wurden. Dabei werden die einzelnen Phasen pfadabhängiger Entwicklungen in der Geschichte der forstlichen Ausbildung in Baden und Württemberg (Vorphase, Pfadausbildungsphase, Pfadabhängigkeit und Pfadbrechung) identifiziert, analysiert und distinguiert. Durch die auf diese Art generierten Erklärungsansätze werden die eingangs gestellten Forschungsfragen durch das Überprüfen zweier Arbeitshypothesen beantwortet. Dabei wird aufgezeigt, wie die „Rückverlegungen“ des forstlichen Unterrichts an die Universitäten bzw. die Akademisierung der forstlichen Lehre in Baden und Württemberg ablief, welche Prozesse und Mechanismen dabei maßgeblich waren und wie sich diese Entwicklungsprozesse in Baden und Württemberg voneinander unterscheiden. Darauf basierend werden pfadabhängige Entwicklungen und deren Brechungen als wesentliche und entscheidende Abläufe erfasst und ihre Bedeutung in der Entwicklungsgeschichte der festlichen Ausbildung in Baden und Württemberg aufgezeigt. Darüber hinaus bietet die synthetische Beantwortung der Forschungsfragen unter bestimmten Prämissen die Möglichkeit, aus der Geschichte der forstlichen Lehre in Baden und Württemberg Orientierungswissen für das Analysieren und Einschätzen gegenwärtiger und künftiger Entwicklungen im Bereich der forstwissenschaftlichen Ausbildung abzuleiten. So zeigt das historische Fallbeispiel der forstlichen Ausbildungsentwicklung an der Universität Tübingen zwischen 1825 und 1840 deutliche Parallelen zu aktuellen Abläufen am Institut für Forstwissenschaften der Fakultät für Umwelt und Natürliche Ressourcen an der Universität Freiburg

    Zusammenfassung: The goal of this dissertation is to give a comprehensive survey about the early development of forestry as an academic discipline and the introduction of academic curricula both in the German states of Baden and Württemberg from the late 18th century onwards up to the establishment of a consolidated degree course in forestry for both states at the University of Freiburg in 1920. When the need for an academic education for the professions in forestry was strongly felt and the traditional training became more and more inadequate, first academic courses were organized at the Hohe Karlsschule (1773 – 1794) in Württemberg and at the University of Freiburg (1787 – 1794) for Baden. But soon separate and more or less independent institutions outside of the university system were established: in 1832 a forestry division was founded in the Polytechnikum in Karlsruhe, in 1825 a special institution, the Forstwirtschaftliche Akademie was founded in Hohenheim for Württemberg. These external institutions did not survive long. There were strong tendencies to reestablish forestry as an academic discipline. Württemberg transferred forestry already in 1881 from Hohenheim into the University of Tübingen, and finally both states cooperated in the reestablishment of a forestry faculty at the University of Freiburg in 1920. The dissertation critically observes the historical development of forestry in Baden with special reference to the following institutions and periods: -Universität Freiburg (1787 – 1794) -Universität Heidelberg (1785 – 1833) -Private Forstlehreinrichtungen von v. Drais und Laurop (1795 – 1820) -Polytechnikum bzw. Technische Hochschule Karlsruhe (1832 – 1920) And in Württemberg: -Hohe Karlsschule (1773 – 1794) -Forstschule der Jäger-Garde zu Hohenheim (1782 – 1793) -Universität Tübingen (1818 – 1881) and (1881 – 1920) -Land- und Forstwirtschaftliche Akademie Hohenheim (1825 – 1881) The dissertation had extensive access to original source materials both in manuscript form and as early printings. All source materials were transcribed and classified with the aim to obtain a comprehensive survey of the development of forestry as an academic discipline and the corresponding curricula, examinations and degrees. Biographical research complements the historical account. The complete Tübingen matriculation records from 1818 to 1918 are a case in point. The reconstruction of the debate and the contemporary argumentation for a relevant forestry curriculum is a central concern of the dissertation. Here the contemporary concept of Path dependence had a decisive influence with strong repercussions on the state controlled system of forestry administration and the corresponding professions. Finally the dissertation follows and illucidates the discussions leading to the ultimate reestablishment of forestry as an academic discipline. The debates and preferences surprisingly have similar developments when seen from an historical perspective, such as the process of curricular changes in Tübingen between 1825 and 1840 and the current reform and reorientation at the Fakultät für Umwelt und Natürliche Ressourcen with forestry as an integrated institution at the University of Freiburg
  • Access State: Open Access