EEG-Indizes der multisensorischen Integration (MSI) bei Kindern mit Autismus-Spektrum-Störung

Media type: E-Book

Title: EEG-Indizes der multisensorischen Integration (MSI) bei Kindern mit Autismus-Spektrum-Störung

Contributor: Zhang, Leny [Verfasser]; Klein, Christoph [Akademischer Betreuer]; Biscaldi-Schäfer, Verona Monica [Sonstige]; Tebartz van Elst, Ludger [Sonstige]

Corporation: Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik im Kindes- und Jugendalter ; Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, Medizinische Fakultät

imprint: Freiburg: Universität, 2023

Extent: Online-Ressource

Language: German

DOI: 10.6094/UNIFR/233467

Identifier:

Keywords: Autismus ; Hirnfunktion ; Wahrnehmung ; Kind ; Multisensor ; Frühkindlicher Autismus ; Informationsverarbeitung ; Multisensorische Wahrnehmung ; Elektroencephalogramm ; (local)doctoralThesis

Origination:

University thesis: Dissertation, Universität Freiburg, 2023

Footnote:

Description: Abstract: Ein Teil der Kernsymptome der ASS sind Defizite in der sozial-emotionalen Reziprozität, in der nonverbalen Kommunikation bei sozialen Interaktionen und das Verstehen von Beziehungen (DSM-V). Defizite in multisensorischer Integration spielen dabei eine zentrale Rolle. MSI beschreibt das Zusammenführen von sensorischen Impulsen zum erleichterten Verständnis unserer Umgebung. Bisherige Studien zeigen eine mangelnde multisensorische Integration bei Autisten. Wir untersuchen dies in unserer EEG-Studie mit einfachen audiovisuellen Stimuli und wenden neben den üblichen statistischen Analysen (Reaktionszeit, Antwortgenauigkeit), zusätzlich Miller’s Race Model Inequality als Indikator für multisensorische Integration an. Darauf folgt eine Zeit-Frequenz-Analyse für den Thetabereich, da sich in der Literatur eine verstärkte Theta-Antwort im EEG während multisensorischer Integrationsprozesse zeigt. Unsere Hypothese ist, dass sich MSI-Defizite bei autistischen Kindern mit langsameren Reaktionszeiten, schlechterer Antwortgenauigkeit und einem verminderten Anstieg der bimodalen Theta-Frequenz zeigen. Insgesamt werden die Daten von 29 typisch entwickelten Kindern (15 weiblich, 14 männlich) und 21 autistischen Patienten (17 weiblich, 14 männlich) im Alter von 11- 14 Jahren erfasst. Die Probanden müssen in der Aufgabe auf einfache audiovisuelle Stimuli reagieren. Im Gegensatz zum Großteil der aktuellen Literatur zeigt bei uns auch die Autismusgruppe intakte MSI mit einer Beschleunigung der Reaktionszeit und Verbesserung der Antwortgenauigkeit. In der Zeit-Frequenz-Analyse wird ein factorial mass ANOVA-Verfahren genutzt, welches für jeden Durchlauf eine zweifaktorielle 3x2 mixed model ANOVA (Modalität x Gruppe) durchführt. Es zeigt sich kein signifikanter Interaktionseffekt, aber ein signifikanter Haupteffekt in den Modalitäten. Eine post-hoc Analyse zeigt daraufhin jedoch für keine längere Zeitspanne einen signifikanten Unterschied zwischen bimodalen und unimodalen Theta in den verschiedenen Modalitäten. Wir finden also MSI-Prozesse auch bei Autisten, welche sich nach unserer Zeit- Frequenz-Analyse jedoch nicht in der Thetafrequenz darstellen lassen. Wir diskutieren die möglichen Ursachen für diese MSI-Effekte und vermuten, dass vor allem Aufmerksamkeitsprozesse als ein Kompensationsmechanismus eine Rolle spielen

Access State: Open Access

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