• Media type: E-Article
  • Title: Laktatazidose – Update 2018
  • Contributor: Kluge, Stefan; de Heer, Geraldine; Jarczak, Dominik; Nierhaus, Axel; Fuhrmann, Valentin
  • Published: Georg Thieme Verlag KG, 2018
  • Published in: DMW - Deutsche Medizinische Wochenschrift, 143 (2018) 15, Seite 1082-1085
  • Language: German
  • DOI: 10.1055/a-0585-7986
  • ISSN: 0012-0472; 1439-4413
  • Keywords: General Medicine
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  • Description: Was ist neu? Schwere Hyperlaktatämie bei Intensivpatienten Die Ursachen dafür sind vielfältig, am häufigsten liegen eine Sepsis bzw. ein septischer, kardiogener oder hämorrhagischer Schock vor. Eine Hyperlaktatämie ist ein unabhängiger Prädiktor für Versterben bei verschiedenen Gruppen kritisch kranker Patienten. Bei Serum-Laktatwerten > 10 mmol/l sterben 80 % der Patienten auf der Intensivstation. Persistiert die schwere Laktatazidose über 48 Stunden, so sterben alle Patienten. Erhöhte Laktatwerte erfordern eine umgehende diagnostische Abklärung und Einordnung. Sepsis und septischer Schock Die neue Definition der Sepsis erfordert für den septischen Schock ein Serum-Laktat von > 2 mmol/l bei adäquater Volumensubstitution sowie eine Vasopressoren-Gabe, um bei persistierender Hypotonie einen mittleren arteriellen Druck ≥ 65 mmHg zu erzielen. Das 2018 publizierte „1-Stunden-Bündel“ der Surviving-Sepsis-Campaign empfiehlt als erste Maßnahme die Bestimmung des Laktatwertes – erhöhte Laktatwerte müssen engmaschig kontrolliert werden. Zudem werden die Abnahme von Blutkulturen, die Gabe eines Breitspektrum-Antibiotikums sowie die Gabe von Flüssigkeit und Vasopressoren in der ersten Stunde empfohlen. Die Gabe von Kristalloiden wird bei einem erhöhten Laktatwert (Laktat ≥ 4 mmol/l) oder bestehender Hypotension empfohlen, die Flüssigkeitsgabe kann anhand der Laktat-Clearance ausgerichtet werden. Laktat bei Lebererkrankungen Bei Patienten mit einer Leberfunktionseinschränkung ist der Laktatmetabolismus verzögert. Der Laktatwert bei Aufnahme auf die Intensivstation ist bei Leberzirrhose signifikant mit der Anzahl an versagenden Organen sowie der Mortalität assoziiert. Die 12-Stunden-Laktat-Clearance hat bei Ausgangslaktatwerten von über 5 mmol/l eine starke prädiktive Aussage für das Überleben, welche auch nach Korrektur für die Schwere der zugrunde liegenden Erkrankung ein unabhängiger Prädiktor bleibt. Je stärker der Abfall des Laktats innerhalb der initialen Therapie war, desto besser ist das Outcome.