• Media type: E-Article
  • Title: Update on Failure Analysis of Implants in ACL Surgery: Technical Failure or Fate?
  • Contributor: Münch, Lukas; Herbst, Elmar; Dyrna, Felix; Imhoff, Florian B.; Imhoff, Andreas B.; Beitzel, Knut
  • imprint: Georg Thieme Verlag KG, 2019
  • Published in: Zeitschrift für Orthopädie und Unfallchirurgie
  • Language: German
  • DOI: 10.1055/a-0774-8272
  • ISSN: 1864-6697; 1864-6743
  • Keywords: Orthopedics and Sports Medicine ; Surgery
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  • Description: <jats:title>Zusammenfassung</jats:title><jats:p>Die Ursachen für das Versagen von Rekonstruktionen des vorderen Kreuzbandes (VKB) sind vielfältig und erfordern einen multifaktoriellen Erklärungsansatz. Neben technischen operativen Fehlern müssen bei der Versagensanalyse auch die vielen für eine erneute VKB-Verletzung prädisponierenden Risikofaktoren berücksichtigt werden. Technische Fehler beinhalten vor allem die nicht anatomische Platzierung der tibialen und femoralen Bohrkanäle. Eine anatomische Position des femoralen Tunnels kann nur durch eine vom tibialen Bohrkanal unabhängige Anlagetechnik erreicht werden. Bei den Risikofaktoren lassen sich nicht modifizierbare und modifizierbare Risikofaktoren unterscheiden, wobei eine Kombination von mehr als einem Risikofaktor das Verletzungsrisiko erheblich steigert. Zu den nicht modifizierbaren Faktoren gehören die genetische Prädisposition, weibliches Geschlecht, junges Alter und eine allgemeine Hyperlaxität. Ein junges Patientenalter bei erstmaliger Verletzung stellt vor allem in Zusammenhang mit Hochrisikosportarten einen wesentlichen Risikofaktor für ein Transplantatversagen dar. Zu den modifizierbaren Faktoren gehören ein hoher Body-Mass-Index, Defizite im Sprunglandungsmechanismus, ein steiler posteriorer tibialer Slope und eine schmale Notchweite. Diese lassen sich durch neuromuskuläres Training oder zusätzliche operative Eingriffe verändern, sodass das Risiko einer weiteren Verletzung reduziert werden kann. Das operative Verfahren der Wahl zur Reduktion des tibialen Slopes ist die hohe tibiale Osteotomie. Hierdurch kann die anteriore Tibiatranslation verringert werden. Bei einem tibialen Slope von über 12° sollte ein derartiges Verfahren in Betracht gezogen werden. Eine zusätzliche laterale extraartikuläre Stabilisierung sollte vor allem bei Revisionsplastiken des VKB mit einer verbliebenen anterolateralen Rotationsstabilität erwogen werden. Auch bei Patienten, die durch Risikosportarten, begleitende Hyperlaxität oder zusätzliche Beteiligung der peripheren Strukturen bei VKB-Insuffizienz zur Hochrisikogruppe gezählt werden, sollte ein derartiger Eingriff diskutiert werden. Zudem kann der Belag des Sportfeldes modifiziert und somit Einfluss auf das Verletzungsrisiko genommen werden. Zusammenfassend kann man sagen, dass nicht nur im Falle einer VKB-Reruptur eine fundierte Versagensanalyse erfolgen muss, sondern die genannten Faktoren schon bei der Risikoabschätzung in der Patientenaufklärung berücksichtigt werden sollten. Nur so kann eine gezielte und individualisierte Therapie durchgeführt werden.</jats:p>